Ausgerechnet gegen den Auftakt der neuen "The Voice"-Staffel schickten am Donnerstag auch Das Erste und das ZDF beide neue Shows ins Rennen - und fischten damit ohne Not auch noch im gleichen Gewässer. Das konnte nicht für alle gutgehen - und machte letztlich beide zu Verlierern. Am schlimmsten erwischt hat es dabei Das Erste: Opdenhövels "Show der unglaublichen Helden" wollten gerade mal 2,73 Millionen Zuschauer sehen, mehr als sehr magere 9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum waren damit nicht drin.

Kerner lockte mit seiner "Großen Zeitreise-Show" im ZDF mehr Zuschauer an - doch eine Reichweite von 3,55 Millionen und ein Marktanteil von 11,5 Prozent ist sicher weniger als das ZDF sich vom Kerner-Comeback versprochen hatte. Bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 4,9 Prozent Marktanteil noch ernüchternder aus. Auch hier lag Kerner aber immerhin vor der Opdenhövel-Show, die im Ersten mit 4,5 Prozent Marktanteil versagte.

Sowohl "Die Show der unglaublichen Helden" als auch "Die große Zeitreise-Show" hatten damit deutlich weniger Zuschauer als "The Voice of Germany", das bei ProSieben 4,03 Millionen Zuschauer erreichte. Doch was ARD und ZDF mit ihrem Show-Überangebot erreicht haben: Die Zuschauer wanderten zum WDR ab. Dort lief der Münster-"Tatort: Der dunkle Fleck" aus dem Jahr 2002 und bescherte dem Dritten mit 3,69 Millionen Zuschauern einen sensationellen Marktanteil von 11,9 Prozent - Platz 8 in der Liste der meistgesehenen Sendungen des Tages vor den Primetime-Formaten von ARD und ZDF, RTL und Sat.1.

Trotz der ernüchternden Quoten für Kerner holte das ZDF übrigens am Donnerstag den Doppelsieg. Die meistgesehene Sendung des Tages war nämlich das "heute-journal" mit 4,26 Millionen Zuschauern - 700.000 mehr als Kerner zuvor im Schnitt geholt hatte. Der Marktanteil lag bei starken 15,7 Prozent. Und auch am Vorabend hatte das ZDF 700.000 Zuschauer mehr als mit Kerner: "Notruf Hafenkante" war mit 4,25 Millionen Zuschauern und 15,9 Prozent Marktanteil ebenso erfolgreich wie das "heute-journal".