Einige Senderchefs dürften am Sonntag vermutlich aufgeatmet haben, als die Niederländer kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit noch das Siegtor gegen Mexiko erzielten - wäre es zur Verlängerung gekommen, hätte es wohl auch um 20:15 Uhr keinerlei Chance auf gute Quoten gegeben. So aber wusste nicht zuletzt ProSieben die Gunst der Stunde für sich zu nutzen. Mit dem Fantasydrama "In meinem Himmel" verzeichnete der Sender am Sonntagabend im Schnitt 2,18 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren. Der Marktanteil lag bei 16,2 Prozent und machte den Streifen zum erfolgreichsten Blockbuster seit immerhin einem Monat.
Damit war der Film zudem der mit Abstand stärkste Fußball-Verfolger beim jungen Publikum. Noch dazu lief es auch beim Gesamtpublikum gut: 3,05 Millionen Zuschauer entsprachen auch hier einem äußerst überzeugenden Marktanteil von 9,3 Prozent. Mehr Menschen lockte abseits der WM einzig das ZDF vor den Fernseher, das im Übrigen davon profitierte, einen Zweiteiler zu zeigen. Mit 5,30 Millionen Zuschauern wusste "Johanna und der Buschpilot" zum Start in den Abend zu überzeugen. In direkter Konkurrenz zum WM-Spiel der Griechen wollten später dann immerhin noch 4,32 Millionen die Fortsetzung sehen.
Halbwegs zufrieden kann man bei RTL sein, auch wenn es dem Kölner Sender nicht gelang, in die Nähe von ProSieben zu kommen. Letztlich musste sich der Spielfilm "Der Plan" mit Matt Damon und Emily Blunt in den Hauptrollen mit einem Marktanteil von 11,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen begnügen. 2,64 Millionen Zuschauer waren insgesamt dabei. Bei Sat.1 war eine Doppelfolge von "Navy CIS" zur selben Zeit nur für 2,06 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 6,4 Prozent in der Zielgruppe gut. Damit lag man beim jungen Publikum gar nicht weit vor RTL II und kabel eins, wo die Filme "Spaceballs" und "NVA" mit Werten von 5,4 und 5,9 Prozent überzeugten. Schlusslicht war "Das perfekte Promi Dinner", das bei Vox mit gerade mal 3,8 Prozent enttäuschte.
Bei ProSieben dürfte die Freude dagegen umso größer sein. Nicht zuletzt wegen des Film-Erfolgs in der Primetime schaffte der Sender trotz WM am Sonntag einen guten Tagesmarktanteil von 11,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und war damit dem Ersten noch am ehesten auf den Fersen. Das sicherte sich mit 26,9 Prozent aber natürlich die völlig ungefährdete Marktführerschaft. RTL blieb dagegen bei nur 8,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen und Sat.1 spielte mit 6,1 Prozent sogar nur eine kleine Nebenrolle. Allerdings schaffte es der Sender auch abseits der Weltmeisterschaft nicht, zweistellige Marktanteile einzufahren.