Es war der wohl ungewöhnlichste "Tatort" seit Jahren, doch selbst ein Experiment wie jenes mit Ulrich Tukur verschmähen Fans der Krimireihe nicht. Und so sicherte sich der "Tatort: Im Schmerz geboren" dem Ersten am Sonntagabend den völlig ungefährdeten Tagessieg: 9,29 Millionen Zuschauer waren dabei und somit ähnlich viele wie beim Bodensee-"Tatort" in der Woche zuvor. Der Marktanteil lag bei hervorragenden 26,0 Prozent. Als stärkster Verfolger ging die ZDF-Romanze "Ein Sommer in Island" hervor, die zur selben Zeit immerhin 5,23 Millionen Zuschauer sehen wollten.

"Günther Jauch" schaffte indes mit seinem Talk über den Streit das jüngst erschienene Buch über Altkanzler Kohl die beste Reichweite seit der Rückkehr aus der Sommerpause: Genau fünf Millionen Zuschauer blieben nach dem "Tatort" noch dran. Doch zurück zum "Tatort", der auch beim jungen Publikum nicht zu schlagen war und mit 3,11 Millionen 14- bis 49-Jährigen starke 22,0 Prozent Marktanteil erzielte. Zum Vergleich: Der Senderschnitt des Ersten liegt in diesem Monat bislang bei weniger als sechs Prozent. Als stärkster Verfolger ging hier übrigens die Free-TV-Premiere von "The Amazing Spider-Man" hervor, die mit 2,47 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern bei ProSieben dennoch sehr gute 20,0 Prozent Marktanteil erzielte.

Der neue Spider-Man-Streifen hatte zugleich im Spielfilm-Duell mit RTL die Nase vorn, wo mit "96 Hours - Taken 2" ebenfalls eine Erstausstrahlung gesendet wurde. Mehr als ein Marktantei von 13,7 Prozent war bei den 14- bis 49-Jährige für den Thriller mit Liam Neeson in der Hauptrolle jedoch nicht drin. Auch bei den 14- bis 59-Jährigen, auf die man in Köln inzwischen bekanntlich blickt, musste man sich ProSieben geschlagen geben: "96 Hours - Taken 2" erzielte dort nur 12,7 Prozent Marktanteil, während "The Amazing Spider-Man" stolze 16,2 Prozent schaffte. Der "Tatort" ließ den Privaten mit 24,9 Prozent jedoch auch hier einmal mehr keine Chance.

Solide, aber letztlich wenig spektakulär verlief der Sonntagabend für Sat.1, wo "Navy CIS" zunächst von 3,21 Millionen Zuschauern gesehen wurde und einen Marktanteil von 12,3 Prozent in der klassischen Zielgruppe verzeichnete. "Navy CIS: L.A." konnte diese Vorlage im Anschluss nur bedingt für sich nutzen und hielt sich mit genau 10,0 Prozent nur mit Mühe im zweistelligen Bereich. Insgesamt kamen Sat.1 über 600.000 Zuschauer abhanden - übrig blieben 2,58 Millionen, die sich für den "NCIS"-Ableger begeistern konnten. "Castle" erreichte im weiteren Verlauf schließlich noch 1,94 Millionen Zuschauer sowie einen Marktanteil von 11,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Das war immerhin der beste Wert seit der Rückkehr der Serie zu Sat.1 vor wenigen Wochen.