Mit neuen Krimi-Stoffen versucht die ARD derzeit neuen Schwung in den Donnerstagabend zu bringen. Was in der vergangenen Woche mit einem Usedom-Krimi bereits gut funktionierte, klappte nun auch mit "Nord bei Nordwest": 5,35 Millionen Zuschauer entschieden sich ab 20:29 Uhr für den ersten Fall des Provinzkrimis, der damit die mit Abstand meistgesehene Sendung des Tages war und zugleich den ZDF-"Bergrettern" die Rückkehr zumindest ein Stück weit vermasselte. Während die Reihe im Frühjahr fast durchweg für Reichweiten von mehr als fünf Millionen Zuschauern gut war, waren zum Start der neuen Staffel nur 4,68 Millionen Zuschauer dabei. Der Marktanteil lag aber dennoch bei guten 14,5 Prozent.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass man schon knapp drei Jahre zurückgehen muss, um eine schwächere Reichweite der "Bergretter" zu finden - ganz ohne Auswirkungen blieb die Krimi-Konkurrenz des Ersten also nicht. Noch dazu setzte sich "Nord bei Nordwest" auch beim jungen Publikum gegen das ZDF durch: Während die neue Reihe zum Auftakt mit 1,17 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern und einem Marktanteil von 9,5 Prozent zu überzeugen wusste, schnitten "Die Bergretter" mit nur 6,0 Prozent Marktanteil allenfalls mäßig ab. Dafür hatte das ZDF am Vorabend die Nase vorn: So brachte es "SOKO Stuttgart" um kurz nach 18 Uhr mit insgesamt 4,09 Millionen Zuschauern auf satte 21,5 Prozent Marktanteil, ehe "Notruf Hafenkante" sogar 4,58 Millionen Zuschauer zum Zweiten lockte.
Im Ersten enttäuschte hingegen die neue Vorabendserie "Ein Fall von Liebe" mit nur 1,63 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 6,9 Prozent. Im Vergleich zur ersten Folge kamen dem Sender damit 200.000 Zuschauer abhanden. Und so muss man die guten Nachrichten eben am Abend suchen, wo nicht nur "Nord bei Nordwest" gute Quoten erzielte, sondern auch der zuvor ausgestrahlte "Brennpunkt" über den Machtkampf bei der Bahn. 4,82 Millionen Zuschauer sahen die kurzfristig ins Programm genommene Sondersendung. Am späten Abend überzeugte schließlich noch "Nuhr im Ersten" mit 1,80 Millionen Zuschauern. Bei den Jüngeren lag der Marktanteil ebenso wie bei "Krömer - Late Night Show" bei soliden 6,7 Prozent.
Im Tagesvergleich brachte es Das Erste indes trotz der Marktführerschaft am Abend nur auf einen Marktanteil von 11,6 Prozent beim Gesamtpublikum. Das ZDF hatte hier mit 14,2 Prozent die Nase deutlich vorn. Hier machen sich nicht zuletzt die starken Quoten in der wichtigen Zeitschiene am Vorabend bemerkbar.