Dass das Viertelfinale zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München erst im Elfmeterschießen entschieden wurde, dürfte aus Sicht der ARD ein Glücksfall gewesen sein. Die Quoten der Live-Übertragung des DFB-Pokals zogen dadurch jedenfalls kräftig an und überflügelten den erst am Tag zuvor mit dem Spiel zwischen Dortmund und Hoffenheim aufgestellten Saison-Bestwert noch einmal deutlich. Sogar die Marke von zehn Millionen Zuschauern wurde locker übersprungen: Genau genommen saßen über die komplette Partie hinweg im Schnitt 10,22 Millionen Fußballfans vor dem Fernseher.
Sie trieben den Marktanteil auf hervorragende 33,9 Prozent - damit entschied sich also mehr als jeder dritte Zuschauer für das Pokal-Spitzenspiel, das am Ende der Rekordmeister aus München für sich entscheiden konnte. Und auch beim jungen Publikum setzte sich das Halbfinale am Mittwochabend locker gegen die Konkurrenz durch: 3,02 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren entsprachen hier einem Marktanteil von 27,9 Prozent. Gut möglich, dass diese Werte schon Ende des Monats übertroffen werden, wenn es mit dem Halbfinalspiel zwischen Bayern und Dortmund zur Neuauflage des Vorjahres-Finals kommen wird.
Gute Quoten gab's am Mittwoch allerdings nicht nur fürs Erste, sondern auch für Sky, wo das Viertelfinale weitere 350.000 Zuschauer unterhielt. Hier lag der Marktanteil zunächst bei 1,9 Prozent. Während des Elfmeterschießens verzeichnete der Bezahlsender sogar gute 2,7 Prozent bei insgesamt 410.000 Zuschauern - all jene, die in Bars und Kneipen mitfieberten, sind in diesen Zahlen aber wie immer gar nicht berücksichtigt. Das gilt auch für die Quoten der ebenfalls erst im Elfmeterschießen entschiedenen Partie zwischen Bielefeld und Mönchengladbach, die ab 19:00 Uhr im Schnitt 350.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 2,3 Prozent in der Zielgruppe verzeichnete.
Als sich die Bielefelder schließlich ab 21:33 Uhr im Elfmeterschießen durchsetzten, sahen sogar 610.000 Zuschauer die exklusive Übertragung im Pay-TV. Zu diesem Zeitpunkt lag der Marktanteil in der Zielgruppe bei überzeugenden 3,3 Prozent. Die Zusammenfassung der Pokal-Sensation brachte es derweil am späten Abend im Ersten noch auf 6,47 Millionen Zuschauer sowie satte 39,2 Prozent Marktanteil - und auch der anschließende "Sportschau-Club" spielte angesichts von 3,76 Millionen Zuschauern in einer eigenen Liga. Der Marktanteil belief sich damit kurz vor Mitternacht noch immer auf herausragende 30,6 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen freute sich der Sender über ähnlich tolle 27,8 Prozent.
Ganz so gefragt war das Frauen-Länderspiel zwischen Deutschland und Brasilien am Vorabend freilich nicht. Doch auch diese Übertragung erwies sich mit 2,56 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 12,8 Prozent als respektabler Erfolg. Die Tagesmarktführerschaft war dem Ersten vor allem dank des starken Pokal-Spiels selbstverständlich nicht zu nehmen: Mit 20,2 Prozent Marktanteil lag man am Mittwoch meilenweit vor der Konkurrenz. Das ZDF musste sich als stärkster Verfolger mit 11,7 Prozent begnügen. Beim jungen Publikum ging es enger zu, doch auch hier setzte sich der Sender mit 14,6 Prozent letztlich recht ungefährdet durch - hier hielt RTL am ehesten mit. Die Kölner schlugen sich mit 13,1 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen noch vergleichsweise gut, alle anderen Mitbewerber blieben im einstelligen Bereich hängen.