Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Ein aus Quotensicht ziemlich bitteres Jahr für ProSieben schickt sich an, zumindest zu einem versöhnlichen Ende zu kommen. Hatte man im vergangenen Jahr das kurze Abtauchen unter die 10-Prozent-Marke noch als Ausrutscher abtun können, wurde es im Jahr 2017 zur Normalität. Im März gelang mit 10,0 Prozent eine Punktlandung, in allen anderen Monaten blieb ProSieben bei den 14- bis 49-Jährigen einstellig. Im August landete ProSieben auf dem bitteren Tiefstwert von 8,3 Prozent noch hinter Sat.1.

Seitdem hat sich ProSieben allerdings Stück für Stück berappelt - und mit ein bisschen Hilfe vom sehr stark laufenden "The Voice" schaffte ProSieben im November nun endlich wieder den Sprung in die Zweistelligkeit. Um gleich 0,6 Prozentpunkte ging es im Vergleich zum Oktober auf nun 10,4 Prozent nach oben. Das ist beileibe kein glänzender Wert, der trotzdem 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahresmonat liegt - doch man dürfte ihn in Unterföhring mit größter Erleichterung zur Kenntnis nehmen.

Auch die anderen großen Privatsender liegen unter Vorjahreswerten

Das Schicksal, die Vorjahreswerte deutlich zu verfehlen, teilt ProSieben übrigens mit allen anderen privaten Vollprogrammen. Sat.1, RTL und RTL II lagen einen halben Prozentpunkt unter dem Novemberwert des vergangenen Jahres, kabel eins und Vox verloren ebenfalls. Bezogen auf den direkten Vormonat Oktober sieht die Bilanz aber besser aus. Sat.1 steigerte sich leicht um 0,1 Prozentpunkt auf nun 8,8 Prozent - bester Wert seit März. RTL hielt sich mit 12,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen auf dem Oktober-Niveau. Auch hier gilt: Nur der Dschungel-geprägte Januar lief in diesem Jahr besser.

Vox hält sich seit Monaten recht konstant, steigerte sich im November leicht um 0,1 Prozentpunkt auf 7,3 Prozent. Den Höhenflug aus dem Herbst letzten Jahres, als man zwischenzeitlich an der 8-Prozent-Marke kratzte, kann der Sender nicht mehr wiederholen. Zu sehr schlug unter anderem der Abgang von Steffen Henssler ins Kontor - das ersatzweise ins Programm genommene "Grill den Profi" konnte "Grill den Henssler" nicht gleichwertig ersetzen. Auch das Aushängeschild "Club der Roten Bänder" blieb unter den Vorjahreswerten.

Nachdem es für RTL II im November zwischenzeitlich recht duster ausgesehen hatte, konnte man sich mit einem Endspurt wieder recht deutlich über der 5-Prozent-Marke halten. 5,3 Prozent waren es letztlich, 0,1 Prozentpunt mehr als im Oktober. Von dieser Marke weit entfernt bleibt weiterhin kabel eins, das noch 0,1 Prozentpunkt nachgab und mit 4,6 Prozent auf einem ziemlich ernüchternden Niveau dümpelt. Hier bereiten die Primetime-Eigenproduktionen ebenso Kopfzerbrechen wie auch der Vorabend, dem auch Frank Rosin nicht zu neuem Schwung verhelfen konnte.

Beim Gesamtpublikum enteilt das ZDF der Konkurrenz

Beim Gesamtpublikum rangiert das ZDF weiterhin meilenweit vor der Konkurrenz - und setzte im November hinter seine Dominanz sogar noch ein Ausrufezeichen. Nach einem etwas schwächeren Oktober schoss der Marktanteil um 1,1 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent nach oben - das war der beste Wert seit Januar. Das Erste konnte sich zwar ebenfalls um immerhin 0,4 Prozentpunkte steigern, war mit 11,3 Prozent aber trotzdem sehr deutlich abgeschlagen. Stärkster Privatsender war übrigens RTL, das mit 9,0 Prozent aber nicht nur deutlich einstellig blieb, sondern auch 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat verlor.

Allerdings bleibt gleichzeitig auch festzuhalten, dass das ZDF weiterhin ein Problem hat, mit seinem Hauptprogramm das jüngere Publikum zu erreichen. Der Aufschwung im November fand fast ausschließlich bei den Zuschauern jenseits des 50. Geburtstages statt. Bei den 14- bis 49-Jährigen ging's um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent nach oben. Das ZDF lag hier weiterhin klar hinter dem Ersten, das 6,3 Prozent in dieser Altersgruppe erreichte.

Die Monatsmarktanteile im Überblick

  MA ab 3
+/-
Vormonat
+/-
Nov 16
MA 14-49 +/-
Vormonat
+/-
Nov 16
Das Erste
11,3 +0,4
+0,1
6,3
-0,1
+/-0
ZDF
13,5 +1,1
+1,1
5,8
+0,2
+0,1
RTL
9,0
-0,4
-1,0
12,3
+/-0
-0,5
Sat.1
6,6
-0,2
-0,9
8,8
+0,1
-0,5
ProSieben
4,8
+0,1
-0,3 10,4
+0,6
-0,3
Vox
5,2
+/-0
-0,3
7,3 +0,1
-0,3
RTL II
3,1
+/-0
-0,4 5,3 +0,1
-0,5
kabel eins
3,3
-0,3
-0,4
4,6
-0,1 -0,4

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Quelle: DWDL-Recherche

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;