Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Der Februar war bekanntlich auch im Fernsehen von den Olympischen Spielen geprägt. Und während Das Erste und das ZDF davon deutlich profitierten, fällt die Bilanz für Discovery eher durchwachsen aus. Eurosport 1 konnte mit seinen langen Olympia-Übertragungen seinen Marktanteil im Vergleich zum Februar des vergangenen Jahres verdoppeln - allerdings fiel er mit 0,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen trotzdem ziemlich überschaubar aus. Bei den 14- bis 49-Jährigen landete Eurosport trotz Olympia noch klar hinter Sport1, das 0,9 Prozent erreichte. Sport1 konnte dabei mit der Europa League punkten, insbesondere das BVB-Spiel verhalf dem Sender zu hervorragenden Quoten.

Beim Gesamtpublikum stand Eurosport etwas besser da, hier lag der Marktanteil im Februar bei 0,8 Prozent, womit der Olympia-Sender immerhin knapp vor Sport1 mit 0,7 Prozent landete. Trotzdem: Etwas mehr wird man sich bei Discovery für Eurosport von den teuren Olympia-Rechten dann schon erwartet haben, die meisten Zuschauer vertrauten aber einfach weiterhin auf ARD und ZDF - mit der Sublizenzierung hat Discovery einen größeren Aufschlag selbst verhindert. Vollends nach hinten los ging der Plan, mit Olympia auch TLC zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. TLC profitierte nicht nur nicht von Olympia, sondern musste mit nur 0,3 Prozent Marktanteil den schwächsten Monatswert seit September 2015 hinnehmen. Beim Gesamtpublikum lag der Marktanteil sogar bei nur 0,2 Prozent.

Insofern kann man heilfroh sein, dass man vom ursprünglichen Plan, auch DMAX für Olympia-Übertragungen herzunehmen, Abstand genomen hat. Ohne Sport konnte sich DMAX stabil bei 1,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen halten. Das war erneut knapp weniger als der Männersenderkonkurrent Nitro erreichte. ProSieben Maxx büßte etwas deutlicher ein und erreichte noch 1,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nach 1,5 Prozent im Januar. Trotzdem kann man bei ProSiebenSat.1 zufrieden sein: Sowohl ProSieben Maxx als auch Sixx, Sat.1 Gold und kabel eins Doku erzielten höhere Marktanteile als noch im Februar des vergangenen Jahres.

  MA 14-49
+/-
Vormonat
+/-
Feb 17
MA gesamt
Super RTL
2,1
+/-0
+0,1
1,7
Nitro 1,8
+/-0
+/-0
1,6
ZDFneo 1,7
-0,1
-0,2
3,0
DMAX 1,7
+/-0
+/-0
1,0
Sat.1 Gold
1,6
+/-0
+0,4
1,5
Disney Channel
1,5
+0,2
+0,2
1,0
Sixx 1,3
-0,1
+0,2
0,8
ProSieben Maxx
1,3
-0,2
+0,1
0,6
Kika
1,3 +0,1   1,0
Comedy Central (14-2 Uhr) 1,3 +0,3   0,4
ZDFinfo
1,1
-0,1
-0,3
1,2
RTLplus
1,0
-0,1
+0,1
1,1
Welt
0,9
-0,1
-0,4
0,8
n-tv
0,9
+/-0
-0,1
0,9
Sport1 0,9
+0,2
+/-0
0,7
Tele 5
0,8
+0,1
+/-0
0,9
Arte
0,8
-0,1
+0,1
1,1
Viva (6-14 Uhr)
0,8
+/-0
-- 0,3
3sat
0,7
-0,1
-0,1
1,4
Nick 0,7
+/-0
-0,1
0,5
Deluxe Music
0,7
+0,1
+0,3
0,3
Phoenix 0,6
-0,1
-0,1
0,9
Eurosport 1
0,6
+0,2
+0,3
0,8
One 0,6
+/-0
+0,2
0,7
kabel eins Doku
0,5
+/-0
+0,2
0,4
TLC 0,3
-0,2
-0,1
0,2
Tagesschau 24
0,2
-0,1
--
0,3
Servus TV
0,2
+/-0
--
0,3
N24 Doku
0,2
-0,1 --
0,2
MTV 0,1 -0,1 -- 0,1

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Angaben beziehen sich auf die Zeit von 3 bis 3 Uhr. Quelle: DWDL.de-Recherche

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen war's diesmal bei den Nachrichtensendern: Weil n-tv seinen Marktanteil in der klassischen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen bei 0,9 Prozent stabil halten konnte, zog der Kölner Sender mit Welt gleich, das 0,1 Prozentpunkt im Vergleich zum Vormonat einbüßte. Beim Gesamtpublikum lag n-tv mit 0,9 zu 0,8 Prozent knapp vorn. Auch Phoenix erreichte 0,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, kam bei den 14- bis 49-Jährigen aber nur auf 0,6 Prozent. Tagesschau24 spielt mit 0,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 0,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen kaum eine Rolle.

Einen hervorragenden Lauf hat weiterhin der Musiksender Deluxe Music, der sich auf nun schon 0,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen steigern konnte. Ein Jahr zuvor lag Deluxe Music noch bei 0,4 Prozent. MTV hingegen wird trotz des Wechsels ins Free-TV kaum wahrgenommen. Mit 0,1 Prozent lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen im kaum messbaren Bereich und noch unter dem Januarwert. Und auch wenn man nur auf die 14- bis 29-Jährigen blickt, sieht es nicht besser aus. Viva kam in der Zeit zwischen 6 und 14 Uhr (diese Zeitschiene weist Viacom aus, obwohl Viva früher auf Sendung geht) hingegen auf 0,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und 1,1 Prozent bei den 14- bis 29-Jährigen.

Kindermarkt: Disney Channel legt weiter zu

Für den Disney Channel läuft das Jahr 2018 weiterhin prächtig: Nachdem der Sender zuletzt bei in der Regel unter 10 Prozent stagnierte, hatte es schon im Januar einen neuen Senderrekord gegeben, auf den Disney im Februar nochmal eine ganze schippe drauf legte. Der Marktanteil bei den 3- bis 13-Jährigen legte in der Daytime zwischen 6 und 20:15 Uhr nochmal um 0,6 Prozentpunkte auf nun 12,3 Prozent zu. Haupttreiber ist dabei weiterhin der Animations-Hit "Miraculous - Geschichten von Ladybug und Cat Noir", das dem Sender am Vorabend im Schnitt satte 18,6 Prozent Marktanteil bescherte und ihn in diesem Timeslot zum Marktführer bei den 6 bis 13-Jährigen machte. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Disney Channel um fast drei Prozentpunkte zu.

  MA 3-13
(6:00-20:15)
+/-
Vormonat
+/-
Jan 17
MA 14-49
20:15-0:00
Super RTL inkl. Toggo Plus 22,0 -0,3
+1,5 2,1
Kika
16,6
-0,8
-3,9
--
Disney Channel
12,3
+0,6
+2,9
1,3
Nickelodeon 6,4
+0,6 -1,2 0,5

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Angaben beziehen sich auf die Zeit von 6 bis 20:15 Uhr. Quelle: DWDL.de-Recherche

Wo ein großer Gewinner ist, muss es auch einen großen Verlierer geben - und der heißt im Kindermarkt derzeit Kika. Das öffentlich-rechtliche Angebot kam noch auf 16,6 Prozent Marktanteil bei den 3- bis 13-Jährigen in der Zeit zwischen 6 und 20:15 Uhr. Das waren fast vier Prozentpunkte weniger als noch ein Jahr zuvor. Der Kika verliert damit auch zusehends Super RTL aus den Augen, das inklusive Toggo Plus - die Daten liegen uns hier nur kombiniert vor - auf 22,0 Prozent Marktanteil bei den 3- bis 13-Jährigen kam. Das war zwar etwas weniger als im Januar, trotzdem liegt Super RTL damit deutlich über den Vorjahreswerten. Nick konnte den Tiefpunkt des Januars zwar hinter sich lassen und verbesserte sich auf 6,5 Prozent - damit liegt der Sender aber trotzdem weiterhin klar unter dem Vorjahreswert und erreicht nur wenig mehr als halb so hohe Quoten wie der Disney Channel.

Dritte Programme

Im Olympia-Monat verloren die Dritten insgesamt etwas an Zuspruch, bundesweit musste man mit 12,5 Prozent Marktanteil alles in allem den schwächsten Monatswert seit Mai 2017 hinnehmen. Besonders deutlich musste das MDR Fernsehen gabgeben, das im Vergleich zum Januar um 0,9 Prozentpunkte absackte. Mit 8,8 Prozent Marktanteil im eigenen Sendegebiet lag der Mitteldeutsche Rundfunk trotzdem an der Spitze der Dritten.

Gegen den Trend im Vergleich zum Januar wachsen konnte nur das BR Fernsehen. Erklären lässt sich das leicht: Mit der "Fastnacht in Franken" sowie dem "Derblecken" auf dem Nockherberg fielen die zweit größten Quotenhits des Senders beide in den Februar. Es ging daher um 0,7 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent Marktanteil in Bayern nach oben. Im Februar 2017 war ohne Olympia aber sogar noch etwas mehr drin. Einziger Sender der im Jahresvergleich zulegen konnte war das RBB Fernsehen.

  MA
ab 3
+/-
Vormonat
+/-
Feb 2017
MDR 8,8
-0,9 -0,4
BR 8,2
+0,7
-0,3
NDR 7,2
-0,4
-0,7
SWR 6,5
-0,1
-0,9
WDR 6,5 -0,3
-0,6
RBB 6,0
+/-0
+0,3
HR 6,0
+/-0
-0,8

Marktanteile jeweils im eigenen Sendegebiet. Quelle: DWDL.de-Recherche

Pay-TV: Der unentdeckte Hit - oder auch: Die Kuriosität der Quotenmessung

Die von Sky vermarkteten Sender erreichten im Februar gemeinsam einen Marktanteil von 3,0 Prozent beim Gesamtpublikum, immerhin 0,3 Prozentpunkte mehr als im Januar. Das lässt sich unter anderem durch mehr Fußball erklären. Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichten die von Sky vermarkteten Sender 4,3 Prozent. Der größte Zuschauermagnet von Sky war dann wie erwähnt der Fußball. Gleich zwei Mal erreichte die Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag über 1,7 Millionen Zuschauer (21. und 24. Spieltag), der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen stieg hier auf bis zu 16,6 Prozent.

Abseits der Bundesliga war die Übertragung des DFB-Pokal-Viertelfinales zwischen Paderborn und dem FC Bayern mit 950.000 Zuschauern die meistgesehene Sport-Übertragung. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag hier bei bemerkenswerten 6,0 Prozent. Meistgesehne Sendung bei Sky Sport News HD war Jörg Wontorras Fußball-Talk mit bis zu 170.000 Zuschauern.Die Marktanteile bewegten sich hier bei 1,1 bis 1,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Und abseits des Sports? Meistgesehener Film war "Die Mumie", der mit zwei Ausstrahlungen eine halbe Million Zuschauer erreichte. "The Boss Baby" kam auf Platz 2 schon nur noch auf 240.000 Zuschauer bei vier Ausstrahlungen.

Im Entertainment-Bereich weist Sky neben "The Walking Dead" mit 310.000 Zuschauern noch "Mascha und der Bär" in der Hitliste aus. Eine gut 7-minütige Folge der russischen Kinderserie soll bei Boomerang am 23. Februar um 8 Uhr morgens ebenfalls 310.000 Zuschauer und Marktanteile von 5,3 Prozent beim Gesamtpublikum und geradezu sagenhafte 13,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen erreicht haben. Es dürfte sich hier wohl um einen besonders groben Messfehler der GfK handeln, handelt es sich doch auch um einen Ausreißer: Keine andere Folge der Serie kommt auch nur annähernd auf solche Zahlen.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;