Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Der September ist noch so jung, da sind die Hoffnungen auf eine schnelle Beseitigung der Dauer-Baustellen am RTL-Nachmittag und Sat.1-Vorabend bereits so gut wie zerplatzt. Sat.1 bringt derzeit das Kunststück fertig, sich mit jeder Programmänderung am Vorabend noch tiefer in die Krise zu manövrieren. Nachdem "Promis Privat" im August um 18 Uhr noch schlechter lief als im Jahr zuvor der schwächste Monat von "Endlich Feierabend", setzte "Nächste Ausfahrt Liebe" nun in Woche 1 sogar noch einen drunter.

Im Schnitt kamen die ersten fünf Folgen nämlich nur noch auf einen Marktanteil von 3,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch hier muss man festhalten: Das war schlechter als die schlechteste Woche von "Endlich Feierabend". Am Freitag gab's mit nur noch 320.000 Zuschauern auch noch ein neues Reichweiten-Tief, 3,4 Prozent betrug der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nur noch. Und nachdem der Talk "Ungelogen" um 17:30 Uhr am Montag noch einen recht ordentlichen Start hingelegt hatte, ging's auch da in den darauffolgenden Tagen bergab. Der Freitag bildete mit 550.000 Zuschauern insgesamt und 5,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen den vorläufigen Tiefpunkt.

Bei RTL liegt die Krisenzone wie erwähnt am Nachmittag, auch dort sieht's zappenduster aus. Die neue tägliche Serie "Herz über Kopf" beendete die zweite Woche mit nur 6,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und 460.000 Zuschauern insgesamt. 460.000 sind auch der Schnitt, den die ersten zehn Folgen erreichten. Zum Vergleich: Genau ein Jahr zuvor zählten die ersten zehn Folgen von "Freundinnen" im Schnitt immerhin noch rund 600.000 Zuschauer - und auch das war schon meilenweit von einem Erfolg entfernt. Der Trend bei "Herz über Kopf" zeigt aktuell auch in die falsche Richtung: Nach im Schnitt 7,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen in Woche 1, reichte es in der zweiten Woche nur noch für 6 Prozent.

Auch sonst läuft es abgesehen von den "Superhändlern" am Nachmittag für RTL weiterhin so richtig schlecht. "Ran an den Speck" kam am Freitag nur auf 7,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, "Mensch Papa! Väter allein zu Haus" versagte mit 7,2 Prozent Marktanteil ebenfalls. Bemerkenswert ist auch, dass von den 810.000 "Superhändler"-Zuschauern im Anschluss bei "Ran an den Speck" nur noch 430.000 übrig waren, bei "Mensch Papa" waren es gar nur 380.000.

Verglichen mit Sat.1 und RTL kann sich kabel eins nach der ersten Woche des "Quiz mit Biss" am Vorabend glücklich schätzen - auch wenn die Bilanz auch dort durchwachsen ausfällt. Im Schnitt erreichten die ersten fünf Folgen 4,5 Prozent Marktanteil, etwas weniger als der Senderschnitt. Am Freitag musste die Show mit 3,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen den bisherigen Tiefstwert hinnehmen. Zwischenzeitlich hatte das Format aber auch schon bis zu 5,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe einfahren können und lag damit klar über dem Senderschnitt. Entscheidend ist hier vor allem, wie "Mein Lokal, Dein Lokal" zuvor abschneidet. Das "Quiz mit Biss" ist hier offenbar vor allem ein Dranbleibe-Programm, kein Einschalter. Und das ist ja schonmal mehr, als die neuen Formate bei Sat.1 und RTL von sich behaupten können.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;