Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Sechs Jahre nach dem letzten "Promiboxen" (damals bei ProSieben), hat sich Sat.1 am Freitag erneut an die Veranstaltung gewagt. Fünf Kämpfe zeigte man und trotzdem zog sich die Sendung wie ein Kaugummi bis nach Mitternacht. Aber auch sonst war die Show weit von einem Spektakel entfernt und so lag die Reichweite dann auch nur bei 1,07 Millionen Zuschauern - es ist das erfolgloseste "Promiboxen" aller Zeiten gewesen. 

In der für Sat.1 wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen fuhr man lediglich 8,2 Prozent Marktanteil und lag damit auf dem Senderschnitt des Augusts. 510.000 junge Zuschauer waren mit dabei. Unterstrichen werden die enttäuschenden Quoten ausgerechnet durch Sat.1 selbst. Dort kommuniziert man nämlich mit 5,51 Millionen Zuschauern eine viel höhere Reichweite. Das ist allerdings die Netto-Reichweite, also all die Zuschauer, die im Verlauf der Sendung mindestens mal eine Minute lang zugesehen haben. Die Durchschnitts-Reichweite verschweigt man lieber, auch in Unterföhring wird man sich von dem Event deutlich mehr erhofft haben. 

Die gute Nachricht für Sat.1: In der kommenden Woche kann man vieles besser machen, dann steht nämlich noch eine zweite Ausgabe an. Stehend K.O. ist mittlerweile auch "Genial oder Daneben?" am Vorabend, mit 2,7 Prozent Marktanteil setzte es am Freitag einen neuen Tiefstwert. Und auch "K11" (7,3 Prozent) und "Zugriff Berlin" (6,6 Prozent) enttäuschten. Ansonsten lief es für den Sender eigentlich ziemlich gut: Zwischen 5:30 und 17:30 Uhr waren durchweg zweistellige Marktanteile drin. Durch den schwachen Vorabend und die Primetime lag der Tagesmarktanteil am Ende bei 8,7 Prozent. 

Das "Promiboxen" musste sich derweil nicht nur der Bundesliga im ZDF geschlagen geben, sondern auch RTL und ProSieben. Bei RTL bekam "Lego Masters" allerdings die Fußball-Konkurrenz zu spüren und fiel auf 11,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zurück. 1,58 Millionen Menschen sahen zu. Beides sind neue Tiefstwerte für die Staffel. Bei ProSieben unterhielt der Film "The Last Witch Hunter" 1,76 Millionen Zuschauer. In der Zielgruppe kam der Streifen aber auf etwas weniger Zuschauer als "Lego Masters", gemessen wurden dennoch gute 10,6 Prozent. Erneut nicht gut liefen nach dem Film die Free-TV-Premieren von "4 Blocks", drei neue Folgen erreichten in der Spitze lediglich 5,0 Prozent Marktanteil. 

Zufrieden sein kann man übrigens auch bei RTLzwei: "Jumanji" erreichte dort zur besten Sendezeit 5,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. 950.000 Menschen sahen zu. "Love Island" kam danach noch auf 790.000 Zuschauer und 7,9 Prozent. Fun-Fact: 520.000 Zuschauer der Realityshow waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, damit lag man hauchdünn vor dem "Promiboxen" in Sat.1, das aber auch eine deutlich längere Laufzeit hatte. 

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;