2013 hat "Bild" als eines der ersten großen Online-Angebote Teile seiner Inhalte hinter die Bezahlschranke gepackt und seither die Anzahl zahlender Kunden sukzessive ausgebaut. Im November wurde nun nach Unternehmensangaben erstmals die Marke von 500.000 Digital-Abonnenten von "Bild Plus" übersprungen. Allein 2020 wuchs die Zahl der Abonnenten um rund 50.000 und damit schneller als im vergangenen Jahr. "Wir haben Paid Content nicht nur für 'Bild', sondern für Deutschland groß gemacht", jubelt "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt. "Wir glauben, dass Journalismus etwas wert ist und man in ihn investieren muss. Für dieses Bekenntnis steht Bild Plus."

Einige Online-Angebote melden ihre Pad-Content-Abozahlen inzwischen auch der IVW, hier liegen die Novemberzahlen aber erst Mitte des Monats vor. Zum Vergleich mit anderen Angeboten können wir hier also nur die Okober-Zahlen heranziehen, in dem "Bild Plus" im Schnitt noch 493.646 zahlende Nutzer am Tag hatte. "Welt Plus" kam auf gut 132.000, "SZ Plus" lag bei knapp 67.000, "F+" der "Frankfurter Allgemeinen" bei rund 62.000.

"Bild" ist also auch in Sachen Paid Content Marktführer in Deutschland. Julian Reichelt: "Unser nächstes Ziel ist klar, wir wollen auf eine Million Abos verdoppeln. Wir wachsen zweistellig und wollen 'Bild' auch in der digitalen Welt zu einer bezahlten Millionenmarke machen, so wie wir das auf Papier seit Jahren sind." Setzt sich die Entwicklung der letzten Monate und Jahre fort, dann wird die gedruckte "Bild" die Marke von einer Million verkaufter Exemplare aber deutlich früher nach unten durchbrechen als "Bild Plus" die Marke von einer Million Digital-Abos erreicht. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass die Print-Auflage der "Bild" deutlich schneller schrumpft als die Digital-Auflage wächst - obwohl "Bild+" mit einem Monatspreis von nur 4 Euro im ersten und 8 Euro im zweiten Jahr ungleich günstiger ist als die gedruckten Ausgaben. Die Print-Auflage lag im 3. Quartal noch bei 1,18 Millionen verkauften Exemplaren - im Vergleich zum Vorjahr war das ein Rückgang um fast 200.000 Exemplare oder über 14 Prozent.