Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Laura Wontorra musste am Montagabend schnell sein: Ab 22:15 Uhr stand sie im "100% Bundesliga"-Studio und diskutierte zunächst noch mit Stefan Effenberg, Steffen Freund und Thomas Wagner über Aktuelles aus der Bundesliga. Kurz vor 23 Uhr verabschiedete sich die Moderatorin dann, um das Set zu wechseln - wenige Minuten später stand sie dann neben Jana Azizi im "Extra"-Studio. Bei der Mediengruppe RTL entschloss man sich nämlich dazu, im Rahmen eines "Extra"-Spezials, die Highlights des Bundesliga-Spiels zwischen Bayern München und Arminia Bielefeld zu zeigen - zeitgleich zu den Kollegen von Nitro. 

Wirklich zufrieden kann man mit dem Ergebnis allerdings nicht sein: Das "Extra"-Spezial erreichte ab 23 Uhr 1,53 Millionen Zuschauer, davon kamen 540.000 aus der werberelevanten Zielgruppe. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei 11,6 Prozent und damit etwas über dem Senderschnitt von RTL. Einen wie auch immer gearteten Bundesliga-Boost gab es aber keinen. Zumal der erste, reguläre Teil von "Extra" zuvor noch 2,78 Millionen Gesamtzuschauer erreichte, hier wurden 14,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gemessen. Man hat die Stammzuschauer also augenscheinlich eher noch verschreckt. Groß angekündigt war das "Extra"-Special im Vorfeld aber nicht, am Abend liefen Trailer im Programm. 

Hinzu kommt, dass die hausinterne Konkurrenz, bei der man zuvor auch in der Nitro-Sendung "100% Bundesliga" hinwies, dem kleinen Spartensender nicht geholfen hat. Die Sendung ist aus Quotensicht ohnehin ein Rohrkrepierer, in dieser Woche lief es aber besonders schlecht. Nur 170.000 Menschen sahen sich die Bundesliga-Sendung an, der Marktanteil lag bei 0,6 Prozent. Normalerweise liegt "100% Bundesliga" bei 0,9 Prozent - auch kein sonderlich guter Wert. 

Doch zurück zu RTL, das am Montag mit einem Tagesmarktanteil in Höhe von 11,0 Prozent der erfolgreichste Sender bei den 14- bis 49-Jährigen war. Das war auch der Verdienst von Günther Jauch: "Wer wird Millionär?" kam zur besten Sendezeit auf 1,13 Millionen junge Zuschauer und 12,7 Prozent. Insgesamt schalteten 3,92 Millionen Menschen ein und sorgten auch beim Gesamtpublikum für richtig gute 12,0 Prozent. 

Recht solide präsentierte sich am Abend unterdessen ProSieben: Eine neue Folge von "Young Sheldon" blieb mit 9,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe nur knapp im einstelligen Bereich hängen, eine Wiederholung kam danach auf 9,1 Prozent. Und während eine neue "Simpsons"-Episode im Anschluss nur 8,2 Prozent holte, war eine alte Folge direkt danach mit 9,2 Prozent gefragter. Die Wiederholungen von "The Big Bang Theory" und "Young Sheldon" lagen im Anschluss bis Mitternacht sogar im zweistelligen Bereich. An diesem schrammte ProSieben auf Tagessicht nur knapp vorbei, 9,8 Prozent Tagesmarktanteil erzielte man in der Endabrechnung. 

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;