Mehr als drei Jahrzehnte dauerte es, bis die ARD ihren Vorabend-Dauerbrenner "Großstadtrevier" erstmals in die Primetime hievte - und beim Blick auf die Quoten muss die Frage erlaubt sein, wieso in all den Jahren zuvor niemand auf diese simple Idee gekommen ist. Hier zeigte sich nämlich auf Anhieb, welches Potenzial in der Serie liegt: Schalten im Vorabendprogramm meist weniger als drei Millionen Zuschauer ein, so verzeichnete der 90-Minüter "Großstadtrevier - St. Pauli, 06:07 Uhr" am Mittwoch um 20:15 Uhr durchschnittlich 6,95 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil lag bei fulminanten 23,6 Prozent.
Das Serien-Special war damit die meistgesehene Sendung des Tages, dicht gefolgt von der "Tagesschau", die zuvor im Ersten bereits von 6,75 Millionen gesehen wurde und damit für einen Mittwoch außergewöhnlich erfolgreich war. Dazu kommt, dass das "Großstadtrevier" auch beim jungen Publikum überzeugte: Mit 730.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren erreichte die Serie stolze 9,9 Prozent Marktanteil und damit mehr Zuschauer unter 50 als alle Privatsender in der Primetime. Hier ging der Tagessieg übrigens an die "Tagesschau", gefolgt vom RTL-Vorabendblock mit "GZSZ", "RTL aktuell" und "Alles was zählt".
Die harte Krimi-Konkurrenz bekam unterdessen das ZDF, sonst selbst mit Krimis oft überaus erfolgreich, zu spüren: Dort musste "Die große Terra-X-Show" mit 3,42 Millionen Zuschauern sowie 11,7 Prozent Marktanteil ihre bislang schwächsten Werte hinnehmen. Verglichen mit der letzten Ausgabe vor zwei Wochen kamen eine halbe Million Zuschauer abhanden. Das "heute-journal" steigerte sich danach aber auf 4,12 Millionen Zuschauer sowie 16,0 Prozent Marktanteil und verzeichnete damit fast eine Million mehr als das ARD-Magazin "Plusminus". Auch das "Auslandsjournal" lag mit 2,64 Millionen Zuschauern vor den "Tagesthemen".
Krimi-Fans fanden am Mittwoch allerdings nicht nur im Ersten ein Zuhause, sondern auch bei ZDFneo, wo "Wilsberg" um 20:15 Uhr auf 1,71 Millionen Zuschauer kam. Mit einer weitere Folge steigerte sich der Spartensender sogar auf 1,79 Millionen Zuschauer, die hervorragende 8,2 Prozent Marktanteil nach sich zogen. ZDFneo lockte damit im Abendprogramm mehr Menschen vor den Fernseher als jeder Privatsender. Und auch bei One kann man zufrieden sein: Dort zählte "Agatha Christie: Mörderische Spiele" zunächst 640.000 Zuschauer, ehe "Agatha Christie's Poirot" schließlich mit 790.000 Zuschauern sehr gute 3,2 Prozent Marktanteil einfuhr.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;