Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Seit Tagen versucht der russische Präsident Wladimir Putin nun schon, die Ukraine einzunehmen. Bislang ist das auf breiter Front erfolglos geblieben, aber aus Kiew und anderen Städten kommen mittlerweile immer dramatischere Bilder. Auch zahlreiche TV-Sender haben am Montag wieder über die neuesten Entwicklungen berichtet. Die meistgesehene Sendung war die "Tagesschau" mit 6,09 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, der "Brennpunkt" kam danach noch auf 4,88 Millionen. 19,5 und 15,6 Prozent Marktanteil untermauern das hohe Informationsbedürfnis der Menschen. 

Danach war aber auch "Hart aber fair" sehr stark nachgefragt. 4,31 Millionen Menschen verfolgten den Talk mit Frank Plasberg, eine höhere Zuschauerzahl erreichte das Format zuletzt im März 2020 - auf dem Höhepunkt der ersten Coronawelle. 14,8 Prozent Marktanteil erzielte die Talkshow. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren die drei genannten ARD-Sendungen am Montag übrigens die stärksten Formate überhaupt: "Hart aber fair" kam auf starke 15,4 Prozent Marktanteil, "Tagesschau" und "Brennpunkt" lagen sogar bei 22,3 und 21,4 Prozent. 

Hohe Quoten beim jungen Publikum erzielte auch das ZDF mit seinen Nachrichten: Die "heute"-Ausgabe um 19 Uhr erreichte 13,1 Prozent, insgesamt wurden angesichts von 4,96 Millionen Zuschauenden 19,5 Prozent gemessen. Ein "ZDF spezial" verfolgten im Anschluss noch 4,39 Millionen Menschen, damit waren 15,0 bei allen und 10,7 Prozent bei den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern drin. 

Anders als Das Erste setzte das ZDF in der Primetime dann auf sein Regelprogramm: Den Krimi "Nachtschicht - Cash & Carry" sahen sich 5,59 Millionen Menschen an, damit erreichten die Mainzer ebenfalls sehr gute 18,3 Prozent Marktanteil, bei den Jüngeren waren aber nur 6,1 Prozent drin. Das "heute journal" steigerte sich danach immerhin auf 9,9 Prozent, lag damit aber deutlich hinter den "Tagesthemen", die bei den 14- bis 49-Jährigen etwas später sogar auf 17,0 Prozent kamen. Insgesamt hatte das ZDF aber die Nase vorn: Das "heute journal" (Beginn 21:45 Uhr) verzeichnete 4,34 Millionen Zuschauende, die "Tagesthemen (22:15) 3,62 Millionen. Beide Sendungen lagen damit bei exakt 16,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. 

News bei RTL gefragt, bei Sat.1 und ProSieben nicht

Erfolgreich mit seiner langen News-Strecke war auch einmal mehr RTL, dessen Quoten heute aufgrund von einigen Unterbrechungen detaillierter vorlegen als üblich. Für "Punkt 12" etwa weist die AGF acht Sendungsteile aus, alle lagen bei zweistelligen Werten. Anfangs waren es noch bis zu 17,9 Prozent,  gegen Ende nur noch 11,3 Prozent. Ein vierstündiges News-Special am Vormittag, das man zusammen mit ntv umsetzte, lag bei 12,3 Prozent, danach waren es sogar noch etwas besser 13,0 Prozent. Am Nachmittag informierten sich im Schnitt rund eine Million Menschen bei RTL über den Ukraine-Krieg, die zweieinhalbstündige Sendung erreichte 12,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. "RTL Aktuell" lag am Montag bei 17,4 Prozent, ein Special der Nachrichtensendung kam ab 20:15 Uhr auf 3,15 Millionen Zuschauende sowie 11,4 Prozent. 

Weniger gut lief es mit News-Specials in der Primetime dagegen für ProSieben und Sat.1. Beide Sender machten zusammen ein Ukraine-Spezial: In Sat.1 sahen sich das 870.000 Menschen an, bei ProSieben waren dann nochmal 830.000 Menschen mit dabei. Der größere Anteil an jüngeren Personen zwischen 14 und 49 sah bei ProSieben zu, weshalb dort 7,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gemessen wurde, in Sat.1 waren es nur 4,1 Prozent. 

ntv stärkster Nachrichtensender

Wie in den letzten Tagen auch, waren am Montag die Nachrichtensender wieder sehr gefragt. Vor allem ntv ist aktuell sehr stark unterwegs und kam auf einen Tagesmarktanteil in Höhe von 4,4 Prozent. Damit lag man einen ganzen Prozentpunkt vor Kabel Eins und nur knapp hinter RTLzwei (4,8 Prozent). Welt war nicht ganz so erfolgreich, die ermittelten 3,1 Prozent sind aber ebenfalls ein richtig guter Wert. Insgesamt setzte sich ntv mit 3,0 Prozent sogar vor ProSieben (2,8 Prozent), Welt kam hier auf 1,8 Prozent. Ebenfalls deutlich mehr nachgefragt als sonst war Phoenix, das am Montag 1,4 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum erzielte. 

Als RTL am Nachmittag aus der gemeinsamen Sondersendung mit ntv ausstieg, verzeichnete der Nachrichtensender zwischen 12 und 14 Uhr eine Reichweite von rund 450.000, der Marktanteil lag bei in etwa 6,0 Prozent - ein starker Wert für ntv. Auch in der Primetime lag man noch deutlich über den Normalwerten. Phoenix berichtete am Abend von der Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung und erreichte damit 160.000 Menschen, "phoenix - der Tag" kam ab 23 Uhr auf 250.000. Bei Welt waren zur Mittagszeit 280.000 Zuschauende mit dabei, in der Zielgruppe reichte das für 4,1 Prozent. Eine Wiederholung von "Welt Talk" erreichte ab 21 Uhr noch 240.000 Personen, 1,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe wurden damit gemessen. 

Deutlich hinter allen anderen Nachrichtensendern liegt weiterhin Bild TV, das aber ebenfalls eine umfassende Berichterstattung zum Krieg in der Ukraine liefert. Am Montag lief die Sendestrecke "Bild Live" zwischen 7 und 20:15 Uhr. Am Vormittag waren damit teilweise 1,4 Prozent Marktanteil drin, was für den Sender ein richtig guter Wert ist, teilweise waren es aber auch nur 0,1 Prozent - etwa am Nachmittag. Gegen Ende sahen rund 60.000 Menschen zu, was 0,5 Prozent Marktanteil entsprach. 

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;