Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Die klassischen Primetime-Programme der großen deutschen Privatsender waren am Dienstagabend nicht allzu gefragt. Sieht man mal von einem 15 Minuten langen "RTL Aktuell Spezial" rund um den Ukraine-Krieg ab (0,79 Millionen junge Zuseher, 12%), landete keine 20:15-Uhr-Sendung privater TV-Stationen in den Top10 der zehn meistgesehenen Sendungen des Tages. Erst auf Platz elf folgt Vox mit einer Ausstrahlung von "Hot oder Schrott – Die Allestester", die angesichts von 8,7 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe auch von der Schwäche der Mitbewerber zu profitieren schien.

Was mit Schwäche gemeint ist? Der Sat.1-Serienneustart "Clarice Starling" etwa kam ab kurz nach halb neun Uhr nicht über 5,8 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe hinaus. Gerade einmal rund 320.000 Menschen im umworbenen Alter schalteten durchschnittlich ein, insgesamt lag die Sehbeteiligung bei 1,17 Millionen. Die vierte Folge von "Prominent getrennt" holte bei RTL neue Tiefstwerte, denn für die "Villa der Verflossenen" interessierten sich ab 20:30 Uhr nur noch 7,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. 1,26 Millionen Menschen schalteten durchschnittlich ein.

Einen bitteren Abend erlebte auch ProSieben. Ab 20:33 Uhr landete die Spielshow "Lucky Stars" bei gerade einmal noch 5,3 Prozent Marktanteil. Gegenüber der Premierensendung sieben Tage zuvor ging gut ein Prozentpunkt flöten. Die Gesamtreichweite sank minimal auf nun noch 0,62 Millionen Zusehende. Richtig schlecht lief es im Anschluss in der Stunde vor Mitternacht für eine weitere Folge von "Late Night Berlin". Die Show mit Klaas Heufer-Umlauf kam nicht einmal mehr auf 200.000 Zusehende. Die durchschnittliche Reichweite fiel angesichts von 0,19 Millionen Menschen auf ein neues Allzeit-Tief. Gleiches gilt auch für die Zielgruppen-Quote, die mit 3,9 Prozent ihr bisher niedrigstes Ergebnis markierte.

Ein Profiteur der Schwäche von RTL, ProSieben und Sat.1 war derweil Kabel Eins. Der dort zur besten Sendezeit ausgestrahlte Film "Hangover" kam im Schnitt auf 7,6 Prozent Marktanteil, er lag also vor Sat.1 und ProSieben und in etwa gleichauf mit RTL. Auch "Love Veges", gestartet gegen halb elf, schlug sich angesichts von noch 7,3 Prozent sehr stark. 

Das in der klassischen Zielgruppe meistgesehene Fernsehprogramm eines privaten Anbieters im Linearen war am Dienstag übrigens die Daily "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", die auf 0,97 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren kam. Das sorgte für 15,6 Prozent Marktanteil auf dem Sendepolatz um 19:40 Uhr. Gesamt schalteten 2,67 Millionen ein.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;