Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

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Die neue Ausweisung auf Produkt-Ebene zeigt für den Sonntag, wie stark RTL Deutschland für seinen Streaming-Dienst RTL+ geworben hat - womit das Unternehmen somit natürlich kein Geld eingenommen hat, da es sich um Eigen-Spots handelte. 203 Mal liefen am gestrigen Tag Spots dafür, allesamt nur auf den eigenen Sendern, insgesamt ergab das eine enorme Reichweite von 128,06 XRP.

Dabei waren gestern 23 unterschiedliche Varianten dabei, die auch für unterschiedliche Inhalte bei RTL+ warben. Besonders stark im Zentrum standen dabei - etwas überraschend - Spots für die Neuauflage der Serie "Gossip Girl", die dort derzeit zu sehen ist. Allein diese Spots hatten eine Reichweite von über 40 XRP. Und gleich nochmal überraschend: Am häugisten waren die Spots beim Männersender Nitro geschaltet, häufig aber auch bei den großen Sendern RTL und Vox, daher die hohen Reichweiten. Dahinter folgten Spots für die ebenfalls zugekaufte Serie "Generation" (25 XRP), die damit noch stärker beworben wurde als die Serien-Eigenproduktion "Wir sind Champions" (22 XRP) sowie die Fußball-Übertragungen (19 XRP).

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.

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Blickt man nun auf die Hitliste der Produkte, für die am häufigsten Spots geschaltet wurden, dann findet sich ganz vorne Parship vor ElitePartner - beides Dating-Angebote desselben Anbieters, der ParshipMeet Group. Und die ist wiederum mehrheitlich im Besitz von ProSiebenSat.1, was dann auch die enorm vielen Schaltungen auf den ProSiebenSat.1-Sendern erklärt. Während Sender der AdAlliance komplett außen vor waren, wurden aber auch konzernfremde Sender wie RTLzwei, die Discovery-Sender oder auch MTV, N24 Doku, Sport1 und Deluxe Music belegt. Lillydoo, das in den vergangenen Tagen stets einen der vorderen Plätze belegt hatte, fiel nun nicht nur wegen der Umstellung auf Produkt-Ebene aus dem Ranking, generell sank die Zahl der geschalteten Spots nach zwölf Tagen Vollgas am Sonntag merklich auf 121 ab.