Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

xrp220513 © AdScanner

Die Zahlen sprechen für sich. Die zuletzt wieder starken Ergebnisse für den Streamingdienst RTL+ reichen RTL Deutschland noch nicht. Für ein Abo des Dienstes wird weiterhin laut getrommelt. Über 150 Spots schaltete der Sender am Freitagabend; für kein anderes Produkt wurde am letzten regulären Arbeitstag der Woche übrigens so erfolgreich geworben wie für das RTL-Bezahlangebot, wie der Blick auf den erreichten XRP verrät.

werbung220513 © AdScanner

Aber wie sieht die Werbestrategie bei RTL+ genau aus? Vor allem für die Finalspiele in der Europa (Conference) League und somit natürlich für das große Highlight am kommenden Mittwoch (wenn Frankfurt um den Pokal kämpft) wird getrommelt, aber auch für "Herzogpark", "Ex on the Beach" oder "Chefkoch TV" wirbt RTL+ derzeit in je einem oder gar mehreren Spotfassungen. Ausgestrahlt werden diese – kaum überraschend – ausschließlich auf eigenen Sendern. Dass Seven.One-Kanäle nicht belegt werden, ist naheliegend, aber auch auf kleineren Spartensendern oder Pay-Kanälen war kein einziger Spot für RTL+ zu sehen. Vergleichsweise selten wurde zudem bei RTLzwei und Super RTL geschaltet – deren Anteil lag jeweils bei unter zwei Prozent.

An der Spitze lagen Nitro und Vox, auf den Sendern lief jeweils mehr als jeder fünfte Spot für RTL+. Deutlich mehr Spots schalteten am Freitag erneut smava, Immobilien Scout 24 und Peek und Cloppenburg. Weil diese Unternehmen aber auch vermehrt auf Spartensender mit niedrigeren Reichweiten setzten, landeten sie im XRP-Ranking nicht an der Spitze.

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.