Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Wegen offenbar chaotischer Zustände beim Einlass ins Stadion verzögerte sich der Beginn des Champions League-Finales am Samstagabend um satte 37 Minuten. Den TV-Reichweiten hat das aber wohl nicht geschadet, die ZDF-Übertragung dominierte mit im Schnitt 8,39 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Weitere Sport-Fans dürften den Sieg von Real Madrid über Liverpool überdies beim Streaming-Dienst DAZN verfolgt haben, für den allerdings wie immer keinerlei Reichweiten-Daten vorliegen.

Das ZDF jedenfalls kann sich über hervorragende 34,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum freuen, in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen fiel der Marktanteil mit 41,4 Prozent sogar noch wesentlich höher aus. Hier spiegelt sich vor allem wider, dass die jüngeren Altersgruppen inzwischen generell weniger fernsehen, für Sport-Ereignisse dann aber doch zum klassischen TV zurückkehren. Da die anderen TV-Programme aber weniger stark genutzt werden, fällt der Marktanteil in den jüngeren Altersgruppe inzwischen bei Live-Fußball häufig deutlich höher aus.

Ein Vergleich mit früheren Jahren ist schwierig: In jedem Fall hat das Champions League-Finale deutlich mehr Menschen in Deutschland erreicht als im vergangenen Jahr oder 2019, als das Endspiel lediglich bei Sky und DAZN zu sehen war. 2020 war die Reichweite dank der Beteiligung von Bayern München mit rund 12,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern deutlich höher ausgefallen. Das letzte im Free-TV gezeigte Finale ohne deutsches Team lief 2018 - und lautete auch da schon Real Madrid - Liverpool. Damals lag die Reichweite mit rund 9,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern deutlich höher als diesmal. Als im Jahr davor die Madrilenen gegen Turin antraten, betrug die Reichweite hingegen nur rund 7,8 Millionen.

Genaueren Aufschluss darüber, wie sich die deutliche Verzögerung auf den Reichweitenverlauf ausgewirkt hat, werden später die AdScanner-Daten geben. Von der AGF liegen aktuell nur Durchschnittswerte für die gesamte Berichterstattung drumherum vor, die auf eine Reichweite von im Schnitt 5,12 Millionen kam, was 21,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach, während bei den 14- bis 49-Jährigen 27,8 Prozent Marktanteil erzielt wurden. Das "heute-journal" in der Halbzeitpause zählte 7,49 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, beim "Aktuellen Sportstudio" ab 23:42 Uhr waren noch 3,01 Millionen Menschen vor dem Fernseher mit dabei. Das entsprach auch hier noch hervorragenden Marktanteilen von 24,2 Prozent beim Gesamtpublikum und 27,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Vor allem um ein Werbeumfeld zu schaffen, zeigte das ZDF schon am Vorabend im Anschluss an "heute" sein "Champions League Magazin", das allerdings eher ein Abschalter war. Während "heute" zuvor noch 3,53 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zählte und "Lena Lorenz" danach 2,41 Millionen, kam das "Champions League Magazin" nicht über eine Gesamt-Reichweite von 1,97 Millionen hinaus. Die Marktanteile lagen hier bei 11,2 Prozent beim Gesamtpublikum und 7,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Am Nachmittag übertrug Das Erste schon das DFB-Pokalfinale der Frauen zwischen dem VfL Wolfsburg und Turbine Potsdam. 1,53 Millionen Menschen sahen hier im Schnitt zu, was 12,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 5,7 Prozent Marktanteil erzielt.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;