Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

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Es kommt nicht so häufig vor, dass im öffentlich-rechtlichen nach 20 Uhr geworben werden darf. Doch beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen England in der Nations League gab es eine Sponsoring-Ausnahme - und von der hat Check24 kräftig profitiert. Mit nur sechs kurzen Spots im Fußball-Umfeld verzeichnete das Vergleichsportal am Dienstagabend einen XRP von 65,68 und belegte damit den vierten Platz im AdScanner-Ranking. Zum Vergleich: Die Werbung für RTL+ benötigte 107 Ausstrahlungen, um einen ähnlichen XPR zu erzielen.

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.

Und auch sonst benötigte es am Dienstag, mit Ausnahme von Lidl, durchweg mehr als 100 Ausstrahlungen, um in die XRP-Charts zu kommen. Ganz vorne landete Carglass, das mit einer breit angelegten Kampagne ganze 238 Mal mit Werbespots im deutschen Fernsehen vertreten war und auf diese Weise 81,32 XPR-Punkte einsammelte. Knapp weniger waren es bei Amazon, das jedoch nur etwa halb so oft warb wie Carglass. Den dritten Platz belegte am Dienstag das Immobilien-Portal McMakler. 

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Außer Carglass gab es übrigens nur ein Unternehmen, das noch häufiger Werbespots schaltete - und das war, wenig überraschend, Smava. Das Kredit-Portal warb stattliche 325 Mal für sich und war mit dieser Strategie durchaus erfolgreich: 62,84 betrug der XPR, was für den sechsten Rang im Reichweiten-Ranking reichte. Smava streute seine Spots übrigens sehr breit, warb - bis auf ARD und ZDF sowie ein paar kleinere Sender wie Bild oder Welt - auf nahezu allen Kanälen, darunter auch im Pay-TV. Für die mit Abstand höchsten Reichweiten sorgten jedoch die bei RTL und Vox ausgestrahlten Spots.