Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Erstmals sichtbar für alle: Die Quotenkurven der acht großen deutschen Vollprogramme in der Primetime, basierend auf der Messung von rund einer Million Vodafone-Haushalten. Mehr Hintergrund zu den neuen Daten gibt es hier. Die wichtigste Erkenntnis aus den Kurven ist nicht, wer vorne liegt. Die Zahlen sind aussagekräftig für die gemessenen Vodafone-Haushalte, aber nicht gewichtet, auch wenn sich die Ergebnisse nach Erfahrungen von AdScanner und Vodafone am ehesten jenen der Zielgruppe 14 bis 59 annähern.

Wertvoller und in sich aussagekräftig sind die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten, deren Profiteuren und der Entwicklung von Reichweiten innerhalb einer Sendung. Das erlaubt Deutungen, die bislang ohne zugängliche Minuten- bzw. Sekundenverläufe nicht möglich waren. Etwa ob eine Sendung von Beginn an wenige Zuschauende hatte oder aber während der Ausstrahlung massiv verlor. Die folgenden Quotenkurven spiegeln die Anzahl der eingeschalteten Giga TV-Boxen in den gemessenen Vodafone-Haushalten wider.

220629 Verlauf © AdScanner

Dass "Aktenzeichen XY... Vermisst" am Mittwoch die Konkurrenz derart deklassierte, lag auch daran, dass Rudi Cerne den Abend über immer mehr Publikum einsammeln konnte. Fast kontinuierlich zeigt die Zahl der zugeschalteten GigaTV-Receiver nach oben. Viele dürften dabei von der ARD gekommen sein - der Film "Vorstadtrocker verlor nämlich im Gegenzug fast durchweg Zuschauerinnen und Zuschauer. Bemerkenswert aber auch, welch starker Einschalter der Talk "Maischberger" dann spät am Abend noch war - hier dürften auch viele nochmal vom ZDF-"Auslandsjournal" rübergewechsel sein.

Wenig überzeugend war fürs Publikum unterdessen offenbar die Serie "Herzogpark" bei Vox. Innerhalb der ersten 15 Minuten ging es deutlich nach unten - und nach jeder Werbepausekamen dann ein paar weniger der Zuschauerinnen und Zuschauer zurück. Daniela Katzenberger bei RTLzwei konnte sich hingegen im Lauf des Abends immer weiter steigern.

220629 Zap © AdScanner

ZapIn und ZapOut ist die tägliche Betrachtung des Nutzungsverhalten mit der Frage: Wohin verlieren die größten acht größten deutschen Vollprogramme ihre Zuschauenden im Verlaufe eines Tages eigentlich und von welchen Sendern wiederum zappt das Publikum zu ihnen? Unsere ZapMap liefert Erkenntnisse zu Wettbewerbssituationen: Zwischen welchen Sendern herrscht der intensivste Publikumsaustausch?