Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

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Nur ganz knapp hinter den RTL-eigenen Spots für RTL+ platzierten sich am Dienstag Vodafone, das in seiner Kampagne dafür wirbt, bei Umzügen ohne Wartezeit Internet bereitstellen zu können, sowie Sky mit seinen Spots für den kürzlich einem Rebranding unterzogenen Streamingdienst Wow (das ehemalige Sky Ticket). Die hohe Brutto-Reichweite ergibt sich hier allerdings aus der Strategie, dem längerne Spot noch einen wenige Sekunden langen Nachklapp im gleichen Werbeblock zur Seite zu stellen, wodurch sich die hier ausgewiesene Brutto-Reichweite verdoppelt, auch wenn natürlich nochmal die gleichen Leute erreicht wurden.

Nach längerer Abstinenz findet sich auch mal wieder ein Spot für Funkes Klatschblatt "Die Aktuelle" in den Top10 wieder. Dort setzt man auf einen vermeintlichen Nackttänzerinnen-Skandal in Monaco und fantasiert sich die Möglichkeit einer neuen Liaison zwischen Helene Fischer und Florian Silbereisen zusammen, die allerdings nur darauf basiert, dass Fischer ihr TV-Comeback in Silbereisens Show feiern wird. Die größte Reichweite erzielte man dabei auf Vox, im Ersten und in Sat.1, wo man offenbar vor allem seine Zielgruppe vermutete.

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.  

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Das am häufigsten beworbene Produkt blieb auch am Dienstag wieder die Kreditvermittler-App Smava, für die über 340 Spots geschaltet worden waren, in die gleiche Region kam kein anderer. Während Smava auch reichweitenstarke Slots integrierte, lagen Lotto24, fahrrad.de, Fiverr und Immobilienscout24 trotz über 200 Spot-Ausstrahlungen auf eine Brutto-Gesamtreichweite von weniger als 25 XRP - hier wurden also nur Randzeiten oder kleine Sender belegt.