Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Erstmals sichtbar für alle: Die Quotenkurven der acht großen deutschen Vollprogramme in der Primetime, basierend auf der Messung von rund einer Million Vodafone-Haushalten. Mehr Hintergrund zu den neuen Daten gibt es hier. Die wichtigste Erkenntnis aus den Kurven ist nicht, wer vorne liegt. Die Zahlen sind aussagekräftig für die gemessenen Vodafone-Haushalte, aber nicht gewichtet, auch wenn sich die Ergebnisse nach Erfahrungen von AdScanner und Vodafone am ehesten jenen der Zielgruppe 14 bis 59 annähern.

Wertvoller und in sich aussagekräftig sind die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten, deren Profiteuren und der Entwicklung von Reichweiten innerhalb einer Sendung. Das erlaubt Deutungen, die bislang ohne zugängliche Minuten- bzw. Sekundenverläufe nicht möglich waren. Etwa ob eine Sendung von Beginn an wenige Zuschauende hatte oder aber während der Ausstrahlung massiv verlor. Die folgenden Quotenkurven spiegeln die Anzahl der eingeschalteten Giga TV-Boxen in den gemessenen Vodafone-Haushalten wider.

Da das bestimmende TV-Ereignis am Sonntag größtenteils allerdings gar nicht in der Primetime stattfand, sondern schon am Vorabend, zeigen wir hier zusätzlich die Reichweiten-Verlaufskurve laut AdScanner-Daten des Ersten zwischen 17 und 21 Uhr - also während des EM-Finales. Hier zeigt sich, wie die Fußballerinnen im Lauf der Partie immer mehr Menschen vor den Fernseher lockten - die Durchschnittsreichweite von 17,9 Millionen (AGF-Messung) ist also nur die halbe Wahrheit, in der Spitze - als in der Endphase zwischen 20:15 Uhr und 20:30 Uhr lag die Reichweite noch erheblich höher. (Update 13:30 Uhr: Die ARD hat inzwischen mitgeteilt, dass in der Spitze fast 22 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor dem Fernseher saßen.)

220731 Verlauf-ARD © AdScanner/DWDL

Die y-Achse zeigt hier den AdScanner-Wert "Reach" - also den Prozentsatz der Haushalte an allen gemessenene Vodafone-Haushalten, die Das Erste eingeschaltet hatten.

Der Primetime-Verlauf mit allen Sendern zeigt dann dementsprechend, auch noch die drückende Überlegenheit des Ersten, die nach dem Schlusspfiff zwar nicht mehr ganz so stark war, im Prinzip aber trotzdem den ganzen Abend über eralten blieb. Die anderen Sender konnten allesamt erst nach dem Schlusspfiff ab 20:30 Uhr überhaupt nennenswerte Reichweiten erzielen. Vor allem dem "Traumschiff" und ProSieben gelang es dabei, im Verlauf Zuschauerinnen und Zuschauer hinzuzugewinnen.

220731 Verlauf © AdScanner

ZapIn und ZapOut ist die tägliche Betrachtung des Nutzungsverhalten mit der Frage: Wohin verlieren die größten acht größten deutschen Vollprogramme ihre Zuschauenden im Verlaufe eines Tages eigentlich und von welchen Sendern wiederum zappt das Publikum zu ihnen? Unsere ZapMap liefert Erkenntnisse zu Wettbewerbssituationen: Zwischen welchen Sendern herrscht der intensivste Publikumsaustausch?

220731 Zap © AdScanner