In Zeiten der Inflation lohnt es sich doppelt die Preise zu vergleichen - vielleicht ist es also keine schlechte Idee von Check24 und Verivox, in diesen Tagen vermehrt mit Werbespots im deutschen Fernsehen vertreten zu sein. Tatsächlich lagen beide Unternehmen am Donnerstag mit Blick auf die TV-Reichweite vorne: Mit einem XRP von 72,49 belegte Check24 den ersten Platz im AdScanner-Ranking, knapp dahinter folgte Verivox mit 71,15 XRP.
Verivox warb jedoch fast doppelt so häufig: 152 Spots flimmerten über die Bildschirme - wenig überraschend entfiel ein großer Teil davon auf Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe, zu der das Vergleichsportal gehört. Check24 warb dagegen bei beiden großen Privatsender-Gruppen, allen voran bei Vox und RTL. Auffällig ist dabei, dass Check24 kleinere Sender nur bedingt bei seiner Ausstrahlungsstrategie beachtete. Neben Verivox fanden sich Parship, mydays und Flaconi am Donnerstag zudem drei weitere ProSiebenSat.1-Beteiligungen in den TV-Werbecharts.
Das am häufigsten beworbene Unternehmen war unterdessen Immobilienscout 24, das gleich 318 Spots schaltete - allerdings fast ausschließlich bei Spartensendern. Kurioses Detail: Obwohl die Immoscout-Werbung im ZDF nicht mal einen Prozent aller Spots des Unternehmens ausmachte, steuerte die Ausstrahlung bei dem öffentlich-rechtlichen Sender über zwölf Prozent der TV-Reichweite bei.
Welches Unternehmen hat gestern das Fernsehen am stärksten für seine Kommunikation genutzt? DWDL.de und AdScanner bringen Licht ins Dunkel und veröffentlichen täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag die meisten Spots geschaltet wurden bzw. deren Spots die höchsten Brutto-Reichweiten erzielt haben - wobei Eigenwerbung der Sender hiervon ausgenommen ist. Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone.
Statt einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite macht AdScanner also auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar. Statt der bislang branchenüblichen GRP (Gross Rating Points) spricht AdScanner daher von XRP (Exact Rating Points), die sich immer auf die gemessenen Vodafone-Haushalte beziehen. Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.