Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Am Freitag liefen im deutschen Fernsehen alle vier Spiele der Winter-WM in Katar auch im Free-TV. Während das ZDF sein normales Programm zeigte, war Das Erste am Ball. Insbesondere beim ersten und beim letzten Spiel gab es zum wiederholten Male einige Auffälligkeiten. Die ganz frühe Partie zwischen Wales und dem Iran etwa verbuchte während der Spielzeit sehr deutlich steigende Fanzahlen vor den TV-Geräten. Insbesondere im Verlauf der zweiten Halbzeit legten die Reichweiten zu. Die höchste Reichweite wurde demnach während der Nachspielzeit gemessen – wenig verwunderlich: Beide Tore Irans fielen in der Nachspielzeit, zuvor gab es kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit auch noch eine rote Karte.

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Vermutlich sogar etwas interessanter als das Spiel selbst (ein 0:0) war der Kurvenverlauf der Primetime-Partie zwischen England und den USA. In der ersten Halbzeit gab es eine kleine Kurvenspitze gegen 20:15 Uhr – dem klassischen Umschaltzeitpunkt. Nicht jedem aber gefiel der Kick offenbar, so schnell manche kamen, war manche auch wieder weg. Noch vor 20:20 Uhr war man wieder auf vorher bekanntem Reichweitenniveau angekommen, im Verlauf der ersten Hälfte stiegen die Werte jedoch dann weiter an. Einen sehr deutlichen Reichweitenanstieg gab es dann gegen 21:15 Uhr – zu dieser Zeit war im ZDF der Krimi "Die Chefin" beendet. Auf einen zweiten Mordfall hatten manche aber wohl keine Lust und verfolgten somit lieber die Fußballübertragung. Die erreichte gegen 21:50 Uhr dann ihren Peak, also ebenfalls während der Nachspielzeit der Partie.

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Weniger Auffälligkeiten ließen sich beim Kurvenverlauf der beiden Nachmittagsspiele erkennen – auch hier aber sorgten die jeweiligen Nachspielzeiten (und davon bietet die Katar-WM bekanntlich reichlich) die jeweiligen Reichweiten-Peaks.

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Ungeachtet aller Boykott-Diskussionen erreicht die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland ein Millionenpublikum - auch wenn es offenbar spürbar weniger Fans sind als bei den vergangenen Turnieren. Interessant ist allerdings nicht nur die Frage, wie viele Menschen die einzelnen Spiele gesehen haben, sondern auch, wie sich die Zuschauerzahlen im Laufe der Übertragungen entwickelten. Basierend auf der Messung von rund einer Million Vodafone-Haushalten zeigen die AdScanner-Kurven, wann die Fans einschalteten - aber auch, wann sie abschalteten. Die Daten, die die Anzahl der eingeschalteten Giga TV-Boxen in den gemessenen Vodafone-Haushalten widerspiegeln, geben also nicht zuletzt Aufschluss darüber, wie die Zuschauerinnen und Zuschauer bei ungewöhnlichen Spielverläufen reagierten.