Mit einer Coronainzidenz von 211 (Vorwoche: 195) ist Deutschland in die neue Woche gestartet. Eine wirkliche Winterwelle lässt sich somit weiterhin nicht erkennen. Das Bundesgesundheitsministerium hat indes vor einigen Wochen eine große Werbekampagne gestartet, die Menschen in Deutschland daran erinnern soll, ihren persönlichen Corona-Schutz aufrecht zu halten. Im Fokus der Kampagne sind Menschen, die erzählen, warum sie sich (weiterhin) vor Corona schützen. Ein Protagonist erzählt etwa, er habe seinen Bruder an Corona verloren. Ein anderer schütze sich, "weil Long-Covid mit Worten nicht zu beschreiben sei" – und ein anderer erzählt, wie die Pandemie seinen Musikertraum fast zerstört hätte.
19 solcher unterschiedlicher Spots sind derzeit im Umlauf – und am Sonntag warb das Ministerium für diesen Schutz so umfangreich wie niemals zuvor. Geschaltet wurden 536 Spots – diese Anzahl stellte selbst Ikea, das angesichts von 389 Buchungen ebenfalls reichlich aktiv war, in den Schatten. Mit diesen 536 Spots erzielte das von Karl Lauterbach geleitete Ministerium auch einen besonders hohen Tages-XRP-Wert; nämlich 243.
Geworben wird für den Corona-Schutz in der Tat auch auf nahezu jedem Sender. Konkret am Sonntag blieben von allen von AdScanner erfassten Kanälen lediglich die Sky-Bundesliga-Kanäle und History außen vor. Sogar auf den nur zeitweise aktiven Sky Sport-Sendern wurde im Rahmen der Handball-Liveübertragung gebucht. Rein mit Blick auf Ausstrahlungen entfielen die meisten Ausstrahlungen der Spots auf RTL Up.
Den höchsten XRP erreichte man indes beim ZDF und bei RTL. Der zweitstärkste XRP am Sonntag ging indes an den Versandhändler Amazon, der knapp zwei Wochen vor dem Weihnachtsfest nochmals ganz fest die Werbetrommel rührte.
Welches Unternehmen hat gestern das Fernsehen am stärksten für seine Kommunikation genutzt? DWDL.de und AdScanner bringen Licht ins Dunkel und veröffentlichen täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag die meisten Spots geschaltet wurden bzw. deren Spots die höchsten Brutto-Reichweiten erzielt haben - wobei Eigenwerbung der Sender hiervon ausgenommen ist. Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone.
Statt einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite macht AdScanner also auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar. Statt der bislang branchenüblichen GRP (Gross Rating Points) spricht AdScanner daher von XRP (Exact Rating Points), die sich immer auf die gemessenen Vodafone-Haushalte beziehen. Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.