Seit Wochen vergeht kaum ein Tag, an dem Ikea nicht mehr als 300 Werbespots im deutschen Fernsehen schaltet. Das war auch am Donnerstag nicht anders: Mit 318 Ausstrahlungen setzte sich das schwedische Möbelhaus an die Spitze der am häufigsten beworbenen Marken. Zum Vergleich: HelloFresh folgte mit 264 Ausstrahlungen deutlich dahinter auf dem zweiten Rang, gefolgt von Taxfix mit 240 Spots.
Bei der Wahl seiner Umfelder setzt Ikea übrigens weiterhin einen klaren Schwerpunkt auf RTLzwei, wo am Donnerstag fast jeder fünfte Spot zu sehen war, wo man auf den mit Abstand größten Teil der Reichweite einfuhr. Von den 101,08 XRP-Punkten, die AdScanner ermittelt hat, entfiel fast die Hälfte auf das RTLzwei-Programm. Noch häufiger warb das Unternehmen übrigens beim Spartensender Deluxe Music, der aber freilich ein deutlich kleineres Publikum erreicht. Vergleichsweise gering fielen indes die Anteile von ProSieben, Sat.1 und RTL aus, bei Vox lief sogar nicht ein einziger Ikea-Spot.
Den höchsten XRP verzeichnete am Donnerstag allerdings nicht Ikea, sondern Lidl. Kurz vor dem Wochenende hat der Discounter seine TV-Kampagne wieder hochgefahren und es mit 150 ausgestrahlten Spots auf eine Reichweite von 129,77 XRP gebracht.
Welches Unternehmen hat gestern das Fernsehen am stärksten für seine Kommunikation genutzt? DWDL.de und AdScanner bringen Licht ins Dunkel und veröffentlichen täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag die meisten Spots geschaltet wurden bzw. deren Spots die höchsten Brutto-Reichweiten erzielt haben - wobei Eigenwerbung der Sender hiervon ausgenommen ist. Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone.
Statt einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite macht AdScanner also auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar. Statt der bislang branchenüblichen GRP (Gross Rating Points) spricht AdScanner daher von XRP (Exact Rating Points), die sich immer auf die gemessenen Vodafone-Haushalte beziehen. Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.