Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: RTL gewinnt bis 22 Uhr Zuschauer hinzu

Trotz vieler Werbeunterbrechungen und in der Folge einer immer wieder absinkenden Zuschauerkurve hat es "Let's Dance" bei RTL am Freitagabend geschafft, nach jeder Unterbrechung ein paar mehr Menschen zum Einschalten zu bewegen. Nach der vierten Werbepause gegen kurz nach 22 Uhr war das dann aber vorbei, wohl aufgrund der späten Uhrzeit verlor die Tanzshow im Anschluss auf hohem Niveau einige Zuschauerinnen und Zuschauer, ihnen dauerte die Sendung wohl schlicht zu lang. 

Spannend auch ein Blick auf das ZDF: Sowohl nach "Der Alte" als auch im Anschluss an "Letzte Spur Berlin" sind deutliche Zuschauerverluste erkennbar. Nach dem "heute journal" sah das aber anders aus: Im Gegensatz zu den vorangegangenen Formaten konnte die "heute show" mit Oliver Welke sogar etwas mehr Menschen in den mehr als eine Million gemessenen Vodafone-Haushalten erreichen. Erst im letzten Drittel der Sendung zeigt die Zuschauerkurve der Satire-Nachrichten leicht nach unten. 

230421primetime © AdScanner

Der Vorabend-Verlauf: Durchhänger im Ersten

Ein gewohntes Bild gab es am Vorabend im Ersten: Nach "Wer weiß denn sowas?" sackte die Zuschauerkurve ab, "Quizduell - Olymp" hielt die Menschen danach aber recht gut vor den TV-Geräten. Als dann die "vor Acht"-Sendungen und damit viele Werbeunterbrechungen begannen, schalteten noch einmal viele Menschen ab. Kurz vor Beginn der "Tagesschau" zeigte die Zuschauerkurve aber wie immer deutlich nach oben. Auch das ZDF und RTL legten kurz vor Beginn der Primetime spürbar zu. 

230421daytime © AdScanner

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Mit 39 Prozent der erreichten Vodafone-TV-Haushalte lag die AdAlliance im Ranking der Vermarkter am Freitag ganz vorne, Seven.One Media folgte mit 32 Prozent auf Rang zwei. Bei den Öffentlich-Rechtlichen war es ebenso eindeutig: Das ZDF Werbefernsehen erreichte mit seinen Werbeblöcken und Sponsoring-Hinweisen 14 Prozent der gemessenen Haushalte, ARD Media nur 8 Prozent. Ganz hinten im Ranking der großen Vermarkter lag am Freitag Visoon mit 6 Prozent. 

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Werbe-Ranking: Sat.1 pusht Pampers

Procter & Gamble hat am Freitag Pampers-Windeln und den dazugehörigen Pampers Club beworben und war damit sehr erfolgreich. Nur 45 Spots wurden ausgestrahlt, damit erreichte man jedoch eine Bruttoreichweite in Höhe von rund 52 XRP. Das ist ein sehr starkes Verhältnis. Fast 40 Prozent der Spots liefen in Sat.1, das auch einen Großteil der Reichweite zum Ergebnis beitrug. Sehr effektiv war auch die Werbung für die Ferrero Triple Experience: Hier reichten 58 Spots für einen XRP in Höhe von 52,2. Ferrero setzte vor allem auf Werbung bei ProSieben, aber auch Kabel Eins, Sat.1, Vox und VoxUp wurden oft belegt. Den größten Anteil an der Reichweite hatte allerdings RTL: Hier liefen zwar nur 7 Prozent der Spots, dennoch waren die Kölner für fast ein Viertel der Reichweite verantwortlich. 

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.