Der Primetime-Verlauf: "Rate My Date" gibt erst nach, legt dann aber wieder zu
Zwischen der ersten und zweiten Werbepause tat sich "Rate My Date", die neue Sat.1-Show mit Ralf Schmitz, schwer. Nicht alle Zuschauerinnen und Zuschauer waren nach Werbepause eins wieder zurückgekommen. Dafür legte die Sendung vor 22 Uhr wieder klar zu und befand sich wieder in etwa auf dem Niveau vom Beginn. Zu diesem Zeitpunkt fuhr auch "Wer wird Millionär?", der RTL-Quizklassiker, seine besten Werte des Abends ein. Gut möglich, dass das mit dem zu dieser Zeit frisch zu Ende gegangenen ZDF-Fernsehfilm der Woche "Laufen" zusammenhing. Das "heute-journal" schaffte es am Montag nicht, das Publikum in vollem Umfang zu halten.
Der Vorabend-Verlauf: Schuldig?
War er's oder war er's nicht? Am Montag verhandelte Ulrich Wetzel erstmals zwischen 17:00 und 17:30 Uhr einen Jugendgerichtsfall - ein junger Erwachsener war im fiktiven Prozess angeklagt, weil er angeblich einen Böller ins Auto seines Vermieters geworfen haben soll. Schön zu sehen ist, wie stark die Kurve nach der Werbepause ansteigt - ganz offenbar blieben also viele hängen und wollten wissen, ob das Gericht auf Freispruch oder Verurteilung entscheidet. "Unter uns" schaffte es dann nach 17:30 Uhr nicht, das Publikum direkt zu halten. In Sat.1 lässt sich beobachten, dass "Volles Haus" nach 17.30 Uhr zulegte, in zahlreichen Bundesländern läuft zu dieser Zeit aber auch Regionalfernsehen.
Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: AdAlliance weiter vor Seven.One
Zehn Prozentpunkte trennten am Montag die beiden stärksten TV-Werbevermarkter: AdAlliance kam dabei auf eine Werbereichweite von wirklich starken 42 Prozent, Seven.One Media fuhr 32 Prozent. Sky Media und Visoon erreichten jeweils sechs Prozent, Visoon lag dabei aber leicht vor Sky. Mit 15 Prozent weiter gut unterwegs war Warner Bros. Discovery.
Werbe-Ranking: Kreislauffalsche selbst mit Fernglas kaum zu erkennen
Was unterscheidet die Kreislaufflasche vom FC Bayern München? Richtig: Der Abstand auf Platz zwei. Während der Bundesliga-Rekordmeister zu dieser Zeit im Jahr mitunter schonmal vorzeitig Meister war, weil die Konkurrenz ein Fernglas brauchte, um den Abstand zu überbrücken, sind die Münchner diesmal Zweiter, knapp hinter Dortmund. Anders sieht es in den Werbecharts aus, die seit Tagen von der Kreislaufflasche angeführt werden - nie aber war die Dominanz so deutlich wie am Montag. Schwarz Production war 232 Mal für die Kreislaufflasche und erzielte damit über 183 XRP. Auf Platz zwei folgte C&A, das sich jedoch mit 63,7 Punkten begnügen musste. Ebenfalls eifrig unterwegs: Die Deutsche Postcode Lotterie mit insgesamt 199 gebuchten Spots - und auch HelloFresh war gerne vertreten, allerdings eher in der Nische. Fast 330 Ausstrahlungen von Reklame führten zu rund 60 XRP.
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.