Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Kerner profitiert nachhaltig von Film-Ende

Die Zuschauerkurve aus mehr als einer gemessenen Vodafone-TV-Haushalten zeigt für dem Samstag einen im ersten Teil der Show leicht ansteigenden Trend beim ZDF-Format "Der Quiz-Champion". Einen spürbaren Satz nach oben machte die von Johannes B. Kerner moderierte Sendung dann gegen 21:45 Uhr, als der zweite "Mordach"-Teil im Ersten zu Ende ging. Viele Menschen wechselten danach offenbar zu den Mainzern - und blieben bis zum Ende des Quizshow dran. 

230429primetime © AdScanner

Auffallend auch der Trend bei der RTL-Show "Denn sie wissen nicht, was passiert". Die komplette Zuschauerkurve kann in unserer Grafik, die alle Sendungen bis Mitternacht zeigt, gar nicht abbilden, denn das Format endete erst gegen 0:45 Uhr. Und während andere Formate mit so einer langen Laufzeit gegen Ende hin oft Zuschauerinnen und Zuschauer verlieren, zeigt sich die RTL-Kurve in diesem Fall recht konstant. Nach dem Ende von "Der Quiz-Champion" konnten Barbara Schöneberger, Günther Jauch und Thomas Gottschalk sogar noch einige Menschen einsammeln. Ein ähnliches Phänomen zeigte sich am Samstag auch bei "The Masked Singer": Viele Zuschauerinnen und Zuschauer blieben bis zum Ende dran, bei der Demaskierung ganz am Ende war der Höhepunkt der Zuschauerkurve erreicht. 

Der Vorabend-Verlauf: Kaum Bewegung bei einigen Sendern

Während vor allem Das Erste dank der "Sportschau" einen konstanten Zulauf an neuen Zuschauerinnen und Zuschauern am Vorabend hatte, sah das bei anderen Sendern gänzlich anders aus. Vor allem bei ProSieben, Sat.1, Kabel Eins und RTLzwei ist über lange Zeit kaum ein Aufwärtstrend zu erkennen. Vielmehr verlaufen die Zuschauerkurven lange auf dem gleichen Niveau. Auch RTL konnte nach "RTL Aktuell" und bis zum Beginn der Primetime kein Publikum mehr hinzugewinnen. 

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Sky etwas stärker

Durch die quotenstarken Bundesliga-Übertragungen war Sky Media auch an diesem Samstag wieder etwas besser unterwegs als sonst und erreichte eine Nettoreichweite von 9 Prozent aller gemessenen TV-Haushalte von Vodafone. Das Erste erreichte 12 Prozent und lag damit leicht vor dem ZDF (10 Prozent). Ganz vorne war der Abstand kleiner als sonst: Auch am Samstag lag die AdAlliance mit 34 Prozent ganz vorn, Seven.One Media folgte auf Platz zwei aber mit starken 30 Prozent. 

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Werbe-Ranking: Starkes Poco-Comeback

Die Poco Einrichtungsmärkte schafften am Samstag ein starkes Comeback in den AdScanner-Werbecharts. 108 Spots der Kette waren im Fernsehen zu sehen, einen Tag zuvor waren es nach zwei Wochen kompletter TV-Pause 17. Der XRP lag mit 73,13 auf einem hohen Niveau, damit kam Poco auf Rang vier der werbestärksten Kampagnen am Samstag. Geworben hat das Unternehmen am meisten bei RTL, aber auch bei Vox, RTLzwei, Sat.1 und Kabel Eins waren viele Spots zu sehen. Erneut weit vorne im Ranking landeten zudem Tipico und Krombacher durch ihre Werbung im Umfeld der Bundesliga-Berichterstattung. 

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.