Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Langsamer Sinkflug für ZDF-Film

Der ZDF-Landkrimi "Immerstill" ist am Montag stark gestartet, hat dann über die Zeit aber an Zuspruch eingebüßt. Die AdScanner-Verlaufskurve zeigt sehr schön, wie im Verlauf der 90 Minuten fast kontinuierlich Haushalte ab- oder weggeschaltet haben. Zum Ende des Films gab es dann ein großer Zuschauer-Wechsel-Dich. Die Zuschauerkurve des ZDF bricht hier ganz deutlich weg, während die des Ersten steigt. Viele Personen, die zuvor noch den Krimi im ZDF sahen, schalteten danach also offenbar zu Louis Klamroth und "hart aber fair". 

230522primetime © AdScanner

Der Polittalk im Ersten hatte zuvor schon einen leicht ansteigenden Trend verzeichnet, wirklich spürbar bergauf ging es aber erst gegen 21:45 Uhr. Mit der Doku "Erlebnis Erde - Deutschland aus dem All" verzeichnete Das Erste zur besten Sendezeit zunächst ein abfallendes Interesse, ehe gegen Mitte der Folge wieder einige Haushalte hinzukamen. Eine weiter etwas seltsame Strategie fährt RTL: Nach der letzten Werbepause von "Bauer sucht Frau International" ist die Kuppelshow kurz danach vorbei, sodass noch nicht alle Fans des Formats wieder zurückgeschaltet haben - so macht man "RTL Direkt" das Leben unnötig schwer. 

Der Vorabend-Verlauf

Auch wenn die Verlaufskurve aus der Primetime dem ZDF-Film einen langsamen Sinkflug bescheinigt: Kurz vor Beginn des Streifens schalteten etliche Vodafone-TV-Haushalte zu den Mainzern - mutmaßlich um den Film in der Primetime zu sehen. Die Verlaufskurve zeigt um kurz vor 20:15 Uhr jedenfalls steil nach oben. Ganz im Gegensatz zum Ersten: Da sorgte die nahende Doku offenbar für viele Ab- oder Wegschalter.  

230522vorabend © AdScanner

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Die AdAlliance ist auch am Montag mit 38 Prozent der gemessenen Haushalte die Nummer eins der Vermarkter gewesen, Seven.One Media folgte mit 31 Prozent auf Rang zwei. Im Duell der Öffentlich-Rechtlichen hat sich das ZDF Werbefernsehen (15 Prozent) gegen ARD Media (11 Prozent) durchgesetzt. 

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Werbe-Ranking: McD fährt Werbedruck hoch

Nach einer kurzen Verschnaufpause fährt McDonalds seine Werbung seit dem Wochenende wieder hoch. Am Montag strahlte man insgesamt 264 Spots aus, zuletzt waren es Anfang Mai mehr als 200 Spots des Fast-Food-Bräters. Alleine auf das McSmart-Menu entfielen 203 Werbeschaltungen, das hatte eine Bruttoreichweite in Höhe von rund 116 zur Folge. Das reichte für Platz eins im Werberanking der bruttoreichweitenstärksten Kampagnen auf Produktbasis. Mit Spots für andere Produkte brachte es McDonalds am Montag sogar noch auf einen XRP-Wert in Höhe von 124.

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.