Der Primetime-Verlauf: Jauch profitiert nachhaltig
Schon in der ersten Sendungshälfte zeigte das Überraschungs-Special von "Wer wird Millionär?" eine steigende Tendenz, so richtig nach oben ging es für RTL und Günther Jauch dann aber zum Ende des "Tatorts" im Ersten. Und der Aufschwung war durchaus nachhaltig: Auch nach einer weiteren Werbepause kehrten viele Personen zur Sendung zurück. Erst gegen Ende, das Special ging bis Mitternacht, flacht die Verlaufskurve ab.
Anders bei Vox: "Grill den Henssler" konnte im Verlauf der Sendung ebenfalls zulegen - und im Gegensatz zu "Wer wird Millionär?" nahezu alle Haushalte bis zum Ende halten. Und das trotz einer ähnlichen Sendelänge. Im ZDF zeigte sich "Rosamunde Pilcher" sehr konstant, das "heute journal" erwies sich am Pfingstsonntag dagegen als Abschalter. "Mord im Mittsommer" zeigt danach wieder eine sehr konstante Verlaufskurve ohne viele Ein- oder Abschalter.
Der Vorabend-Verlauf: Das Erste kommt spät in Gang
Trotz des spannenden Zweitliga-Finals konnte die "Sportschau" davon nur bedingt profitieren. Zwar zeigt die Verlaufskurve des Ersten am Vorabend konstant nach oben, das ist aber immer so. Angesichts der Dramatik der Spiele wäre auch ein steilerer Anstieg plausibel gewesen. Tatsächlich zeigt die Kurve erst kurz vor und dann auch während der "Tagesschau" deutlich nach oben. Im ZDF sorgten die "heute"-Nachrichten für einen spürbaren Einschaltimpuls.
Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Enges Rennen an der Spitze
Anders als sonst so oft war es an Pfingstsonntag unter den TV-Vermarktern ein enges Rennen. Zwar lag die Ad Alliance mit 32 Prozent der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte an der Spitze, Seven.One Media kam mit 31 Prozent aber direkt dahinter ins Ziel. Die beiden großen TV-Vermarkter lagen am Sonntag also nahezu gleichauf. Platz drei sicherte sich sehr deutlich WarnerBros. Discovery (14 Prozent), El Cartel kam nur auf 9 Prozent. Die Öffentlich-Rechtlichen sind am Sonntag speziellen Werbebeschränkungen unterlegen gewesen, sodass ihre Werte deutlich niedriger ausfielen als sonst.
Werbe-Ranking: Sport1 ist Trumpf
Mit dem Finale der Eishockey-WM und dem "Doppelpass" hat Sport1 am Sonntag gleich zwei sehr quotenträchtige Sendungen im Programm gehabt - und davon haben auch die Werbekunden profitiert. "Doppelpass"-Sponsor Stahlwerk war mit 38 Spots bzw. Sponsorings im Sport1-Programm zu sehen und brachte es damit auf eine Bruttoreichweite in Höhe von 55,53 XRP. Penny schaltete 30 Spots und erreichte 46,48 XRP und auch Greenvest Betting schaltete 39 Spots für seine Marke NEO.bet exklusiv im Sport1-Programm - und brachte es damit auf 62,10 XRP. Das alles sind für die Unternehmen sehr gute Werte und zeigt, wie effektiv es ist, mit wenigen Spots in reichweitenstarken Umfelder zu werben. Auf Rang eins der bruttoreichweitenstärksten Kampagnen landete am Sonntag erneut Google mit einer Werbung für sein Smartphone Pixel. 281 Spots sorgten hier für 93,97 XRP.
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.