Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Wo "frontal" Publikum verlor

Ein Blick auf den Reichweiten-Verlauf des ZDF in den rund eine Million von AdScanner ausgewerteten Vodafone-Haushalten zeigt für "Frontal" eine auf den ersten Blick kuriose Entwicklung: Gegen 21:18 Uhr schalteten ruckartig etliche mitten in der Sendung ab oder um. Zu diesem Zeitpunkt war der erste Themenblock zu Russland beendet und die Sendung wendete sich stattdessen dem Diesel-Abgasskandal zu. Entweder interessierte dieses Thema also weniger Leute - oder der Verweis auf die Dokuserie "Geheim in Russland" in der ZDF-Mediathek, mit der die "Frontal"-Moderatorin das Russland-Thema abschloss, verfing einfach richtig gut.

AdScanner-Verlaufskurve © AdScanner

Der Vorabend-Verlauf: "WaPo" greift ZDF-Krimifans ab

Nachdem "Brisant" und "Gefragt - Gejagt" wie gewohnt über die Zeit im Ersten Stück für Stück Publikum einsammeln konnten, gab es beim Übergang zur "WaPo Duisburg" einen massiven Quotenrückgang. Dass die Reichweite dann allerdings nach einigen Minuten nochmal spürbar ansteigt, ist darauf zurückzuführen, dass im ZDF dann die "SOKO Köln" endet - und Das Erste offenbar einen großen Anteil der umschaltetenden Krimifans zu sich locken kann. Dass die dann den Anfang der "WaPo"-Folge verpasst haben, scheint nicht weiter zu stören: Die Reichweite bleibt im weiteren Verlauf sehr stabil, weiteres Publikum kommt allerdings auch nicht mehr dazu.

AdScanner-Verlaufskurve © AdScanner

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Ad Alliance klar vorn

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. In der Auswertung vom Dienstag zeigt sich wieder eine deutliche Überlegenheit der Ad Alliance vor dem Unterföhringer Konkurrenten Seven.One Media. Bei den Öffentlich-Rechtlichen lag das ZDFwerbefernsehen klar vor ARD Media.

Daily Reach der TV-Vermarkter © AdScanner

Werbe-Ranking: C&A macht den vierten Monat bald voll

Das Bekleidungsunternehmen C&A fährt nun schon seit Anfang März eine große Kampagne, unterbrochen nur von einer kurzen Phase der Zurückhaltung Anfang Juni. Aktuell geht C&A aber wieder in die Vollen, am Dienstag war keine Kampagne bruttoreichweitenstärker. 130 Spots sorgten laut AdScanner für 87 XRP. Dabei liefen die meisten Spots bei RTLzwei, gefolgt von RTL und Vox. ProSieben hingegen wurde eher unterdurchschnittlich belegt, das ZDF gar nicht.

AdScanner-Werberanking © AdScanner

AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.