Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Was die DFB-Frauen und 007 gemein haben

Das Testspiel der deutschen Frauen-Fußballnationalmannschaft bestach insbesondere durch eine verrückte Schlussphase. Am Ende stand für den DFB eine knappe Niederlage. Bis zur 90. Minute führte Sambia mit 2:0, in der Nachspielzeit fiel dann der Ausgleich für Deutschland, ehe Sambia das 3:2 in der 13. Minute der Nachspielzeit schoss. In dieser Phase hatte das Fußballspiel, das live im Ersten übertragen wurde, auch die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer. Während im ZDF die beiden Primetime-Krimis die Zusehenden recht gut bei der Stange hielten, zeigt sich, dass die Comedy-Sendung "Wir sind die Meiers" reichlich Publikum zum Abschalten verleitete. Bei ProSieben ermittelte indes "James Bond" – er kam gegen 22 Uhr sowie in der Schlussphase auf die höchsten Reichweiten, ahnlich also wie das Fußballspiel. Vermutlich profitierte der Blockbuster vom Ende der Fiction im Zweiten.

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Der Vorabend-Verlauf: RTL legt bis 19 Uhr zu

RTL gewann nach 18 Uhr viele Zuschauerinnen und Zuschauer hinzu. Die Magazin-Strecke bis 18:45 Uhr war also schon ein kleiner Publikumsmagnet, die Spitze wurde dann während der Hauptnachrichten "RTL Aktuell" erreicht. Wie schon öfter aufgefallen: Ab 19 Uhr sanken die Reichweiten wieder – zu diesem Zeitpunkt war "RTL Aktuell" aber noch nicht vorbei. Offenbar schalteten dennoch einige rüber zu den "heute"-Nachrichten im Zweiten. Schön zu sehen auch, welchen Einschaltimpuls der ZDF-20:15-Uhr-Krimi "Ein Fall für Zwei" auslöste. Schon in den Momenten vor 20:15 Uhr stieg die Kurve äußerst rasant.

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Doppelter Gleichstand

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Doppelter Gleichstand: Sowohl das ZDFwerbefernsehen als auch WBD kamen am Freitag auf einen Daily Reach in Höhe von 14 Prozent. Und gleichauf lagen mit jeweils sechs Prozent auch Sky und Visoon.

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Werbe-Ranking: E.ON setzt auf RTL und Vox

Wenig überraschend hat Amazon kurz vor seinen Prime Days den Werbedruck nicht verringert. Die Werbereichweite der entsprechenden Spots lag am Freitag bei starken rund 99 Punkten. Eingesetzt wurden dafür 138 Buchungen. Die Plätze zwei und drei gingen indes an Check24 und IKEA, somit also keine Unbekannten in der Bestenliste. Eher seltener tauchen unter den Top 10 die Spee Power-Caps und der Energiedienstleister E.ON auf. Sie generierten am Freitag 52 und 46 Punkte, dabei warb E.ON in reichweitenstärkeren Umfeldern als Spee. Interessant ist, dass E.ON überhaupt nur auf neun Sendern buchte. Und allein auf die Programme von RTL und Vox entfielen an diesem Tag an die 50 Prozent der Spot-Ausstrahlungen.

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.