Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Primetime-Verlauf: Nach dem Film ging's bergab

Trotz der Tatsache, dass Das Erste am Donnerstag nur eine alte Folge des "Bozen-Krimis" gezeigt hat, war der Sender damit sehr erfolgreich unterwegs. Die AdScanner-Daten unterstreichen, dass die meisten, die eingeschaltet hatten, über die gesamte Dauer auch dran blieben. Nach dem Film gingen naturgemäß viele Zuschauerinnen und Zuschauer von Bord, eine "Monitor"-Doku konnte das Publikum in den gemessenen Vodafone-TV-Haushalten danach aber auch nicht besonders gut bei der Stange halten. Die Talfahrt wurde erst durch die "Tagesthemen" gestoppt, die sich am späten Abend wieder auf einem konstanten Niveau bewegten. 

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Und auch im Falle des ZDF sind die Nachrichten ein großes Pfund, mit dem man wuchern kann. Der Trend bei "Mein Freund, das Ekel", auch hier handelt es sich um Wiederholungen, zeigte zuvor nur allenfalls leicht nach oben. Zu Beginn des "heute journals" schalteten dann aber viele Menschen zum Sender - profitiert hat das ZDF wohl auch von der Tatsache, dass genau zum Beginn der Nachrichten der "Bozen-Krimi" vorüber war. So konnte man noch einige Krimi-Fans einsammeln. 

Der Vorabend-Verlauf: Starkes "Galileo"

Die ProSieben-Verlaufskurve am Vorabend lag wie so oft bis 19 Uhr auf einem ziemlich übersichtlichen Niveau, große Ausschläge nach oben oder unten gibt es nicht. Wenn dann aber das Wissensmagazin "Galileo" startet, kommt viel frisches Publikum hinzu, so war es auch am Donnerstag. Bis zur ersten Werbepause kann die Sendung auch konstant neue Zuschauerinnen und Zuschauer hinzugewinnen, danach flacht die Kurve etwas ab.

230720vorabend © AdScanner

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Das ZDF Werbefernsehen lag am Donnerstag mit 14 Prozent der erreichten Haushalten recht deutlich vor den Kolleginnen und Kollegen von ARD Media, die es nur auf 8 Prozent brachten. An der Spitze des Vermarkter-Rankings steht einmal mehr die AdAlliance mit 37 Prozent. 

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Werbe-Ranking: McDonalds ist wieder da

Bis zum Ende der vergangenen Woche hat McDonalds viel im deutschen Fernsehen geworben, mit einer Kampagne brachte man es sogar auf Platz drei der meistgesehenen Werbespots - damals standen allerdings die Chicken McNuggets im Fokus der Aktivitäten. Und während man zu Beginn der Woche die Werbung merklich zurückgefahren hat, ist McDonalds jetzt wieder da - mit Werbung für den Big Mac. 176 Spots sorgten für eine Bruttoreichweite in Höhe von 77,09 XRP - das reicht knapp für Platz eins im Kampagnen-Ranking. Booking.com kam knapp dahinter ins Ziel und schaltete sogar noch ein paar mehr Spots. 

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.