Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: RB-Sieg bis zum Schluss ein Renner

Mit 3:0 fiel der RB-Sieg im DFL-Supercup deutlich aus. Deutlicher wohl als Expertinnen und Experten vorher vermutet hätten, der FC Bayern München wurde am Samstagabend also torlos geschlagen. Weil RB-Gegner aber der deutsche Rekordmeister war, konnte sich kein Fan sicher sein, ob es nicht doch noch zu einem wundersamen Comeback des FCB kommen wird - zumal nach gut 60 Minuten auch Hoffnungsträger Harry Kane eingewechselt wurde. Die Reichweiten-Verlaufskurve in AdScanner-Haushalten zeigt, dass das Spiel kurz vor dem Ende die meisten Fans erreichte.

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Als Harry Kane eingewechselt wurde, das war wenige Minuten nach 22 Uhr der Fall, zeigte sich übrigens ein etwas deutlicherer Reichweitenanstieg als in den Momenten zuvor. Im ZDF gab indes der "Friesland"-Krimi, eine Wiederholung, insbesondere in der Anfangsphase klar nach. Die Show von Florian Silbereisen, ausgestrahlt im Ersten, legte sprunghaft in der Fußball-Halbzeitpause zu und profitierte auch nach Spielende etwas. Erst RB-Sieg, dann Strandparty, das hat was.

Der Vorabend-Verlauf: Kane-Neugier

Der Transfer von Harry Kane hat die Fußballwelt Ende vergangener Woche mächtig in Atem gehalten. Am Samstagmorgen um zehn Uhr war dann alles auch ganz offiziell klar. Da verkündete der FC Bayern, Kane verpflichtet zu haben. Fragen blieben aber offen: Würde der Ex-Tottenham-Star schon abends im Supercup spielen? Antworten darauf gab es um kurz nach 19:30 Uhr - "Sat.1 ran" berichtete bereits ab kurz vor 19:30 Uhr aus der Münchner Arena und verbuchte im halbstündigen Vorlauf bis ran an die "Newstime" stark steigendes Interesse. Anders verlief die RTL-Kurve. Dort schaffte es das Magazin "Life" nicht, sein Publikum in ausreichender Anzahl auch zu halten.

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: SOM führt dank Fußball

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Das reichweitenstarke Fußballspiel in Sat.1 war einer der Gründe, weshalb Seven.One Media die sonstige AdAlliance-Dominanz brach. SOM kam am Samstag auf einen Daily Reach in Höhe von 32 Prozent - auch AdAlliance holte diesen Wert. Die Nachkomma-Stelle war ausschlaggebend, SOM schnitt am Samstag also minimal stärker ab. Kaum spürbar war der Fußballeffekt bei Sky: Sky Media verharrte bei sieben Prozent - und landete damit sogar knapp hinter Visoon.

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Werbe-Ranking: Tipico-Comeback

Sportwettenanbieter Tipico war im Umfeld der zahlreichen Fußball-Übertragungen sehr aktiv und sicherte sich mit seinen Hinweisen auf sein Angebot einen XRP-Wert von knapp 69. 255 meist recht kurze Spots liefen im deutschen Fernsehen. König Fußball war auch verantwortlich für die ernome Werbereichweite von Check 24. Hier waren sogar nur etwas mehr als 20 Spot-Einsätze notwendig, um auf Position zwei vorzuschnellen und sich knapp 82 Punkte zu sichern. Geworben wurde in mehr als der Hälfte der Fälle im Rahmen der Sat.1-Sportbertragung, aber auch die "Sportschau" wurde mit Spots bedacht. Zudem liefen einige Spots auch bei Nitro im Rahmen der NFL-Pre-Season. Eindeutig ist aber: Die Buchungen im Sat.1-Programm haben für den XRP-Wert am meisten gebracht.

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.