Der Primetime-Verlauf: "XY"-Kurve
Diese Kurve ist eine echte Kurve: "Aktenzeichen XY" hat am Mittwochabend im ZDF zunächst Zuschauerinnen und Zuschauer hinzugewonnen, später aber auch welche verloren. Den Scheitelpunkt erreichte die Sendung gegen 20:50 Uhr. Spannend ist auch der Verlauf von "Mario Barth deckt auf". Die RTL-Show schwächelte nach der zweiten Werbepause ein bisschen, drehte nach der dritten aber auf. Das meiste Publikum versammelte das Format entsprechend vor 22 Uhr. "ZOL" machte ProSieben auch in dieser Woche wieder Probleme, allerdings sammelte "TV Total" durch eine recht späte Werbepause am Ende auch schon nicht mehr alle Fans ein.
Der Vorabend-Verlauf: "Simpsons"-Cut
An der ProSieben-Verlaufskurve nach 18 Uhr lassen sich zwei Dinge erkennen. Einerseits, dass nicht alle, die die erste "Simpsons"-Folge am Vorabend geschaut haben, auch für eine weitere dranblieben. Und zweitens, dass das Magazin "Galileo" weiterhin ein Einschaltimpuls ist.
Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: WBD und ZDFwerbefernsehen gleichauf
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Gleichstand auf Platz drei: Sowohl das ZDFwerbefernsehen als auch Warner Bros. Discovery kamen auf 14 Prozent.
Werbe-Ranking: Kinder haben das Kommando
Schon seit Wochenbeginn übt Ferrero für seine Marke "Kinder" den mit Abstand höchsten Werbedruck aus - die generierten XRP-Werte sind gemessen mit der Konkurrenz atemberaubend. So auch am Mittwoch, als man fast 230 XRP generierte. Das machten 288 Buchungen möglich. Milka, das fast so viele Spots schaltete, kam nur auf einen halb so hohen XRP-Wert, nämlich auf rund 115 Punkte. Das reichte, um sich Position zwei zu schnappen.
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.