Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Wer am Donnerstag um 20:15 Uhr ganz unbedarft RTL einschaltete, dürfte sich erstmal verwundert die Augen gerieben haben, ob er nicht vielleicht zufällig im ProSieben-Programm gelandet war - schließlich ist "Blamieren oder Kassieren" dort seit vielen vielen Jahren aus "TV Total" und den "Schlag den..."-Formaten bekannt, lief im vergangenen Jahr auch als selbstständige Auskopplung. Da ProSieben letztere nicht fortführen wollte, fand Produzent Stefan Raab kurzerhand in RTL einen neuen Abnehmer. Dort suchte man ohnehin eine Lösung für die Europa League-Abende, nachdem sich gezeigt hatte, das eine allzu lange Vorberichterstattung vor den erst um 21 Uhr beginnenden Spielen meist wenig erfolgreich war. Zuletzt hatte man daher teils etwas absurd anmutende News-Spezials aus dem Ärmel geschüttelt, nun soll es also ein nur halbstündiger Quiz-Quickie richten.

Und dieser Plan ging zum Auftakt durchaus auf: "Blamieren oder Kassieren" zählte am Donnerstag bei RTL im Schnitt 1,94 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Zum Vergleich: Die höchste Reichweite der ProSieben-Version im vergangenen Jahr lag bei 1,04 Millionen. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen fiel mit 12,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen am gestrigen Abend ebenfalls sehr ordentlich aus. Dass tatsächlich viele explizit für "Blamieren oder Kassieren" eingeschaltet hatten, zeigt auch die Tatsache, dass der Countdown für die Fußball-Übertragung ab 20:41 Uhr nur auf 5,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen kam.

Das tat dem Erfolg der eigentlichen Übertragung aber keinen Abbruch: Die Partie zwischen Olympiakos Piräus und dem SC Freiburg verfolgten während der ersten Halbzeit ab 21 Uhr im Schnitt 2,35 Millionen Fußball-Fans, während der zweiten 45 Minuten stieg die Zuschauerzahl dann noch auf 2,58 Millionen an. Der marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigfen lag während der ersten Hälfte bei 12,2 Prozent, während Halbzeit zwei wurden dann 16,0 Prozent Marktanteil erzielt. RTL sicherte sich damit die Primetime-Marktführung in der klassischen Zielgruppe noch vor "The Voice of Germany" bei ProSieben.

Mit dem Sieg beim Gesamtpublikum hatte RTL aber nichts zu tun, der ging an eine Wiederholung von "Nord bei Nordwest" im Ersten: 5,24 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen hier zu, was 20,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 7,8 Prozent Marktanteil erzielt. Das ZDF lockte mit dem Film "Mit Harpunen schießt man nicht" 4,23 Millionen Menschen vor den Fernseher. Der Marktanteil belief sich auf 16,9 Prozent beim Gesamtpublikum und 7,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;