Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: 90-Minüter verlieren Publikum

Sowohl der "Pilcher"-Jubiläumsfilm im ZDF als auch ein neuer "Tatort" im Ersten haben am Sonntagabend vor einem größeren Publikum begonnen, dann aber im Verlauf der je 90 Minuten etwas nachgelassen. "Anne Will" verlor mit einer Migratonsdebatte im Anschluss an den ARD-Krimi weiteres Publikum. Eigentlich über die kompletten 60 Minuten des Talks sank die Kurve. Mit einer Ausnahme – nämlich um 22:15 Uhr. Hier schalteten ganz offenbar einige Personen zum Ersten, die sich zuvor noch im "heute journal" des ZDF informiert hatten. Das ausnahmsweise schon sonntags gezeigte "The Voice of Germany" (ProSieben) hatte derweil nach dem dritten Werbeblock die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer. Nach 22:15 Uhr verlor die Sendung dann Fans, sie dauerte einigen offenbar zu lang.

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Der Vorabend-Verlauf: Profiteure der NFL

Das sonntags nun kürzere "RTL Aktuell" führt dazu, dass der Nachrichtenhügel im RTL-Vorabendprogramm deutlich spitzer verläuft. Direkt nach den News schalteten nämlich viele weg. Davon profitierten gleich mehrere Sender, darunter Das Erste, Vox und Sat.1 – logischerweise aber nicht ProSieben. Dort liefen die letzten Minuten des Finals der European League of Football. 

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Quasi Gleichstand

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Ein enges Duell lieferten sich am Sonntag Seven.One Media und AdAlliance, die beide auf 37 Prozent kamen – hinter dem Komma war AdAlliance einen Tick besser. Stark lief der siebte Wochentag übrigens auch für WBD, das mit einem Daily Reach von 17 Prozent überzeugte und sich somit deutlich Platz drei schnappte.

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Werbe-Ranking: Kinder weiter ganz vorn

Wie schon in den vergangenen Tagen dominierten Ferrero für "Kinder" und McDonalds die Werbereichweiten-Charts. Ferrero kam auf starke 179 XRP, McDonalds erreichte etwas mehr als 150 Zähler. Ebenfalls im dreistelligen Bereich gelandet ist am Sonntag Schwarzkopf von Henkel, das auf 102 Punkte kam. Dafür wurden 199 Spots geschalten. Deutlich öfter trommelte zudem Vodafone im deutschen Farbfernsehen, allein 337 Mal am Sonntag. Weil die Spots teils aber auch in der Nische zu finden waren, lag der ermittelte XRP-Wert nur bei knapp 96 Punkten.  

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.