Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Nach der Halbzeit ging's bergab

Schon zu Beginn der Primetime zeigt der Zuschauertrend des ZDF nach oben, richtig viele neue Menschen sammelte man dann aber kurz vor dem Anpfiff des DFB-Pokalspiels zwischen Bayern München und Preußen Münster um 20:45 Uhr ein. Kurz darauf war aber schon die Flughöhe erreicht und weil die Bayern noch in der ersten Halbzeit alles klar machen und Münster die Sensation verpasste, flachte das Interesse in Halbzeit zwei merklich ab. 

Von der Halbzeitpause des DFB-Pokalspiels profitierte etwa RTL: "Das Sommerhaus der Stars" legte in der Folge spürbar zu und erreichte ein deutlich höheres Niveau als noch zuvor. Die Serien im Ersten präsentierten sich recht stabil, bei der Kebekus-Show von ProSieben flachte der Trend im Verlauf des Abends dagegen immer weiter ab, vielen Zuschauerinnen und Zuschauer war die Show wohl auch schlicht zu lang. 

230926primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: ZDF schon früh stark

Schon am Vorabend sorgte der Fußball dafür, dass das ZDF deutlich erfolgreicher war als üblich. Pünktlich zum Beginn des Länderspiels der DFB-Frauen gegen Island strömten die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Sender. Die "heute"-Nachrichten in der Halbzeitpause sorgten dann nicht etwa für einen Abriss, sondern noch für einen Zustrom an Menschen. Halbzeit zwei performte dann kurz auf einem etwas niedrigeren Niveau, spätestens aber als im Ersten "WaPo Berlin" zu Ende war und sich der Sender in die Werbung verabschiedete, legte das ZDF wieder spürbar zu. 

230926vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Fußball hilft dem ZDF

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Auffallend stark ist am Dienstag das ZDF Werbefernsehen gewesen, das 20 Prozent der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte erreichte und damit deutlich erfolgreicher war als sonst. Geschafft hat man das mit den traditionellen Werbeblöcken am Vorabend, die durch das Frauen-Länderspiel deutlich mehr gesehen wurden. Aber auch durch einige wenige Spots, die im Umfeld der Fußball-Übertragung nach 20 Uhr zu sehen waren. 

230926sales © All Eyes On Screen

Werbe-Ranking: Milka stößt Kinder vom Thron

Nach vielen Tagen an der Spitze der Werbecharts muss Ferrero diesen Platz nun abgeben, "Kinder" war am Dienstag nicht mehr die reichweitenstärkste Marke im deutschen Fernsehen. Mit 138 Spots und rund 115 XRP schaffte man es aber noch auf einen starken dritten Rang. Neu auf Platz eins ist nun Ferrero-Rivale Mondelez mit seiner Werbung für Milka, hier reichten 335 Spots für eine Bruttoreichweite in Höhe von 142,57 XRP. Zwischen den beiden Süßwaren-Marken platzierte sich McDonalds. 

230926xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.