Der Primetime-Verlauf: Nach 22:15 Uhr ist die Luft raus
Der Deutsche Fernsehpreis in Sat.1 hat nach seiner ersten Werbepause nicht mehr alle Menschen zurückgeholt, die zuvor noch dabei waren. Weil zwischen den Unterbrechungen zwei und drei aber etwas mehr als eine Stunde lag, sammelte die Preisverleihung hier viele Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Der Höhepunkt war schließlich gegen 22:15 Uhr erreicht, da hatte Hans Sigl gerade den Fernsehpreis für Barbara Schöneberger entgegengenommen, die selbst nicht vor Ort in Köln war.
Im Anschluss flacht die Verlaufskurve des Fernsehpreises spürbar ab. Später am Abend gelang es der Verleihung nach den Werbeunterbrechungen überhaupt nicht mehr, neues Publikum anzulocken. Auffallend auch: Das Erste und das ZDF präsentierten sich zur besten Sendezeit recht konstant, bei den Mainzern performte das "heute journal" im Anschluss aber noch auf einem höheren Niveau als der "Merz gegen Merz"-Film. Im Ersten suchten nach dem Krimi viele Menschen das Weite
Der Vorabend-Verlauf: "Tagesschau"-Stärke
Egal was im Vorprogramm läuft, auf die "Tagesschau" um 20 Uhr kann sich Das Erste in aller Regel verlassen. So auch am Donnerstag: "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte" lief deutlich schwächer als zuvor "Gefragt - Gejagt", kurz vor dem Beginn der Nachrichtensendung kamen aber dennoch viele Menschen zum Sender. Auch über die gesamte Sendedauer hinweg konnte die "Tagesschau" ganz massiv zulegen und sammelte immer weiter neues Publikum ein.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit jeweils 14 Prozent teilen sich ZDF Werbefernsehen und WarnerBros. Discovery den dritten Rang, ganz vorn thront die Ad Alliance. Am hinteren Ende des Feldes lag Visoon außerdem recht deutlich vor Sky Media, die beiden Vermarkter liegen sonst oft auf einem Niveau.
Werbe-Ranking: McD weiter vorn
McDonalds hat seinen Spitzenplatz im Ranking der reichweitenstärksten Marken am Donnerstag behalten, mit fast 300 Spots erreichte der Fast-Food-Riese eine Bruttoreichweite in Höhe von rund 128 XRP. Dahinter landeten Milka und Dr. Oetker, Ferrero fährt die Werbung für seine Marke "Kinder" derweil weiter zurück, war aber auch am Donnerstag mit 108 XRP gut unterwegs.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.