Während die erste Staffel der UK-Version von "Die Verräter" bei der BBC hintenraus noch einmal kräftig zulegen konnte, sieht es nicht so aus, als würde RTL dieses Kunststück ebenfalls gelingen. Im Gegenteil: Bislang verzeichnete jede Ausgabe des Formats bei der linearen TV-Ausstrahlung etwas weniger Zuschauerinnen und Zuschauer als zuvor. So war es auch am Mittwoch wieder, als RTL die vorletzte Folge des Formats gezeigt hat.
1,24 Millionen Menschen schalteten ein, das waren rund 20.000 weniger als in der Vorwoche. Mit 430.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der klassischen Zielgruppe setzte es auch bei den 14- bis 49-Jährigen einen Tiefstwert, der Marktanteil in dieser Altersklasse lag bei 8,9 Prozent. "Die Verräter" liegt damit unter dem RTL-Senderschnitt. Unklar bleibt, wie viele Menschen das Format bei RTL+ gesehen haben, dort ist seit einigen Tagen auch schon das Finale zu sehen.
Mit der linearen Ausstrahlung rutschte "Die Verräter" nun jedenfalls auch hinter Vox zurück, wo sich "Doc Caro" im Vergleich zu den Vorwochen spürbar steigern konnte. 450.000 junge Zuschauerinnen und Zuschauer entsprachen 8,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. "Doc Caro" kam also auf eine höhere Reichweite, aber einen niedrigeren Marktanteil. Das ist auf die unterschiedliche Länge der Formate zurückzuführen. "Die Verräter" dauerten brutto rund 130 Minuten, bei "Doc Caro" waren es nur etwa 115 Minuten. Insgesamt unterhielt Vox mit dem Format 1,17 Millionen Menschen.
Nicht einfacher gemacht hat RTL die Sache für "Die Verräter" vermutlich mit einem kurzfristig eingeschobenen "RTL Aktuell Spezial" in der Primetime, wodurch sich das Reality-Format um 15 Minuten nach hinten verschob. Das Special kam dann auch nur auf 8,2 Prozent Marktanteil, 1,32 Millionen Menschen sahen zu. "RTL Direkt" und "Stern TV" blieben beim Sender später bei ebenfalls nur schwachen 7,1 und 7,9 Prozent hängen.
RTL ist am Mittwoch zwar Tagesmarktführer gewesen, mit 8,9 Prozent Marktanteil kann man aber nicht wirklich zufrieden sein. Vox dagegen erzielte richtig gute 8,0 Prozent - und konnte sich nicht nur auf seine Primetime verlassen. Um 17 Uhr performte bereits "Zwischen Tüll und Tränen" hervorragend und kam auf 11,3 Prozent Marktanteil. "First Dates" und "Das perfekte Dinner" lagen im Anschluss zwar etwas darunter, waren angesichts von 8,4 und 9,4 Prozent aber dennoch schöne Quoten-Erfolge.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;