Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Thomas Gottschalk hat sich standesgemäß von "Wetten, dass..?" verabschiedet. Die letzte vom Moderator präsentierte Sendung erreichte am Samstag eine Reichweite in Höhe von 12,13 Millionen und war damit natürlich das meistgesehene Format an diesem Abend. Mit 45,3 Prozent Marktanteil überstrahlten Gottschalk, seine Gäste und die Wettkandidatinnen und Wettkandidaten die übrige TV-Konkurrenz um Längen. Beim Comeback im Jahr 2021 erreichte "Wetten, dass..?" noch fast 14 Millionen Menschen, im vergangenen Jahr waren es noch etwas mehr als 10 Millionen. 

Insofern war es im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Aufschwung. Viele wollten wohl - nun tatsächlich - ein letztes Mal in Erinnerungen schwelgen und Thomas Gottschalk auf der ganz großen Bühne sehen. Und auch das junge Publikum schaltete ein: 3,39 Millionen Menschen zwischen 14 und 49 Jahren waren mit dabei und sorgten so für eine Reichweite, die es im deutschen Fernsehen in dieser Altersklasse wenn überhaupt nur noch ganz selten zu sehen gibt. Der Marktanteil lag bei atemberaubenden 53,5 Prozent. 

Und so darf sich neben dem ZDF auch Thomas Gottschalk ganz persönlich als Gewinner des Abends fühlen. Ob die Mainzer bei einer möglichen Fortsetzung des Formats jemals wieder eine solche Reichweite erzielen werden, darf wohl bezweifelt werden. Und "Wetten, dass..?" hatte auch Auswirkungen auf das nachfolgende Programm: Das "heute journal" schrammte angesichts von 6,76 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern nur knapp an einem Jahresrekord vorbei, mit 35,7 Prozent Marktanteil lief es aber natürlich dennoch richtig stark. Bei den Jüngeren waren 35,3 Prozent drin. Das "Aktuelle Sportstudio" lag im Anschluss sowohl bei Jung als auch bei Alt bei etwas mehr als 20 Prozent Marktanteil. 

Das ZDF war angesichts dieser Werte ohne Frage der mit Abstand stärkste Sender des Tages, der Tagesmarktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 22,9 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren es 23,0 Prozent. Auf Platz zwei in beiden Rankings schaffte es Das Erste. Insgesamt erreichte der Sender, trotz der starken Konkurrenz in der Primetime, ziemlich gute 13,6 Prozent. Beim jungen Publikum waren es immerhin noch 7,5 Prozent. 

Geschafft hat Das Erste das allen voran dank einer starken Daytime. Dank einigen Wintersport-Übertragungen lag man tagsüber fast durchgängig im zweistelligen Bereich und auch beim jungen Publikum holte man oft mehr als 10 Prozent Marktanteil. Die Biathlon-Staffel zur Mittagszeit sahen mehr als zwei Millionen Menschen, am Vorabend erreichte die "Sportschau" mehr als 4 Millionen Personen. In der Primetime war angesichts der Konkurrenz dann nur noch ein Achtungserfolg drin. Die Netflix-Serie "Totenfrau" erreichte dort zunächst noch mehr als 3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, im Verlauf der ersten vier Folgen ging die Reichweite bis auf 2,41 Millionen zurück. Während man damit zunächst noch bis zu 11,9 Prozent holte, sank der Marktanteil ab Folge drei in den einstelligen Bereich. Es folgte ein ziemlich harter Bruch durch "Tagesthemen" und "Wort zum Sonntag", beide Sendungen waren nicht besonders nachgefragt. Die zwei letzten "Totenfrau"-Episoden steigerten sich danach beim Marktanteil aber immerhin auf 10,1 und 13,1 Prozent, etwa eineinhalb Millionen Menschen sahen sich die letzte Folge nach Mitternacht an. 

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;