Friedrich Merz ist Kanzlerkandidat der Union. Das wurde am Dienstagmittag offiziell bestätigt. Nur Stunden später stand Merz gleich mehreren Sendern Rede und Antwort. Meistgesehen war dabei sein Interview in "Farbe bekennen", zu sehen im Ersten ab 20:15 Uhr. Im Schnitt sahen 3,45 Millionen Personen die rund 15 Minuten lange Sondersendung. Sie war somit das erfolgreichste Fernsehprogramm am Dienstag nach der "Tagesschau". Die Hauptnachrichten der ARD hatten allein im Ersten um 20 Uhr 4,38 Millionen Menschen (19,3%) interessiert. Das Merz-Interview schloss sich mit 14,9 Prozent an. Bei den Jüngeren sanken die Quoten von 19,4 Prozent während der Nachrichten auf 14,6 Prozent während des Gesprächs mit Merz.
Im ZDF war der Politiker rund eine Stunde zuvor zu sehen, ebenfalls in einem Special. Hier schauten im Schnitt 2,56 Millionen Menschen zu – die ermittelte Quote lag bei 13,7 Prozent. Bei den Jüngeren wurden 7,7 Prozent gemessen. Wegen des Specials verschob sich der Start der "Rosenheim-Cops" auf 19:40 Uhr, der bayerische Krimi landete in den TV-Reichweitencharts am Dienstag auf Platz drei: 3,41 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer waren im Schnitt dabei.
Zurück aber zu Friedrich Merz, der im Lauf des Abends auch noch bei RTL auftauchte – ein einem Special von "RTL Direkt", das während der Ausstrahlung von "Das Sommerhaus der Stars" ab 22:15 Uhr zu sehen war. 1,08 Millionen Menschen sahen die von Pinar Atalay moderierte Sendung, bei den Jüngeren wurden 11,4 Prozent gemessen.
Nur begrenztes Interesse rief am Dienstagabend zur Primetime übrigens eine RBB-Sendung hervor. Zu sehen gab es kurz vor der Landtagswahl in Brandenburg einen "Kandidatencheck", den sich im Schnitt 220.000 Personen ansahen. Der RBB generierte damit ein Prozent Marktanteil, bei den Jüngeren wurden 0,5 Prozent gemessen. Schlechte Nachrichten gibt es derweil vom neuen Nachmittags-Talk im Ersten: Nach schon miserablem Start stürzte "Amado, Belli, Biedermann" auf nur noch 160.000 Zusehende ab, das ergab katastrophale 1,8 Prozent insgesamt und 0,8 Prozent bei den Jüngeren. Selten war schon an Tag 2 klar, dass der Weg zum Erfolg schier unmöglich ist.
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