Streit, so scheint es, mochte er schon immer. Um eine Spitze gegen die Mitbewerber war Georg Kofler jedenfalls nie verlegen. Nicht während seiner Zeit bei ProSieben und dem Shoppingsender H.O.T. - und schon gar nicht während seiner Zeit beim Sky-Vorgänger Premiere, wo der heute 54-Jährige Anfang 2002 anheuerte. Fünfeinhalb Jahre lang führte er die Geschicke des Pay-TV-Senders, der immer schon den Ruf des Sorgenkindes hatte. Doch Kofler arbeitete dagegen nicht, nicht zuletzt mit markigen Sprüchen.
"Natürlich gibt es eine Zwei-Klassen-Gesellschaft", sagte er einmal. "Die einen, die Premiere abonnieren, und die anderen, die es nicht haben." Und selbst am Tag, als Premiere die Bundesliga-Rechte an Arena - eine Tochter des Kabelbetreibers Unitymedia - verlor, verlor Kofler zumindest nicht seinen Humor. Seine Reaktion damals: "Uns ist bewusst, dass das im Moment dramatische Auswirkungen auf den Aktienkurs und auf den psychotherapeutischen Zustand mancher Leute hier im Hause hat." Nach einer Saison war die Bundesliga aber dann doch wieder "zu Hause", wie Kofler in der dazugehörigen Werbekampagne ankündigte.
Letztlich fehlte Arena eben das, was Premiere hatte: Eine große technische Reichweite. "Arena ist bei uns ein Themenkanal, so wie der Disney Channel oder der Heimatkanal", scherzte Kofler, als das Ende bekannt wurde. "Es geht ja noch weiter, Freunde: der Heimatkanal hat zwei Millionen Abonnenten." Nein, an Humor sparte Georg Kofler nie - auch oder gerade im Streit um die Programmzeitschrift "tv komplett" nicht. Mehrere Verlage konkurrierender Programmzeitschriften hatten es Premiere im Herbst 2003 untersagt, das neue Magazin "tv komplett" zu nennen.