Sat.1 konnte sich beim Gesamtpublikum stabil halten, in der werberelevanten Zielgruppe ging es hingegen bergab. Hier gab es 2005 nur einen "Verliebt in Berlin"-getriebenen Höhenflug, seit 2007 hingegen liegt der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen hingegen nun schon unter der 11-Prozent-Marke.

Die Marktanteile in der werberelevanten Zielgruppe 2001 und 2011

    2001  
  2011  
 
RTL
17,9 %
18,6 %
+ 3,9 %
ProSieben
13,3 %
11,7 %
- 12,0 %
Sat.1 11,6 %
10,6 %
- 8,6 %
Das Erste
8,9 %
6,7 %
- 24,7 %
ZDF
7,7 %
6,1 %
- 20,8 %
RTL II
5,7 %
5,6 %
- 1,8 %
kabel eins
5,2 %
6,0 %
+ 15,4 %
Vox
4,3 %
7,4 % + 72,1 %

Die größten Verschiebungen gab es aber bei den Privatsendern der zweiten Generation. Zum findet sich hier der alles überstrahlenden Gewinner der letzten Dekade: Vox konnte seinen Marktanteil sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der werberelevanten Zielgruppe um über 70 Prozent ausbauen. Mit "CSI" kam einst der Erfolg, der in der Primetime mit etlichen weiteren Krimiserien ausgebaut wurde. Dazu kam das "Perfekte Dinner" als feste Größe am Vorabend. Vom kleinsten der acht großen Vollprogramme mauserte sich Vox damit zum klaren Marktführer unter den Privatsendern der zweiten Generation, der beim Gesamtpublikum sogar langsam ProSieben Konkurrenz macht.

Kaum weniger spannend ist die Entwicklung bei kabel eins, das einen beachtlichen Zielgruppen-Tausch durchgeführt hat. Waren es 2001 noch überdurchschnittlich viele ältere Zuschauer, die den Sender eingeschaltet haben, so hat sich der Durchschnittszuschauer nun massiv verjüngt, was nicht zuletzt an den Sitcoms in der Daytime liegt. Die Folge: Während der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen deutlich von 5,2 auf 6,0 Prozent anstieg, ging der Wert beim Gesamtpublikum sogar massiv um ein Fünftel von 5,0 auf 4,0 Prozent zurück.

RTL II hingegen, das im letzten Jahr einer der größeren Marktanteils-Verlierer war, hält sich im 10-Jahres-Vergleich gar nicht allzu schlecht. Allerdings konnte RTL II als einziger Privatsender der zweiten Generation seinen Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nicht ausbauen, sondern kommt nur noch auf 5,6 statt auf 5,7 Prozent wie im Jahr 2001. Auch hier fällt der Rückgang beim Gesamtpublikum etwas stärker aus.

Alles in allem haben die großen Acht über die Jahre zwar zusammengenommen tatsächlich Marktanteile an die zahlreichen kleineren Sender abgeben müssen, allerdings eher in gemächlichem Tempo. Alle acht zusammen erreichten 2001 zusammen 71,7 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, zehn Jahre später waren es noch 68,2 Prozent. In der Zielgruppe ging es von 74,6 auf 72,7 Prozent runter.