Logo: Vanity FairWoche für Woche liegt mit der im Februar gestarteten deutschen Ausgabe der "Vanity Fair" eine solide Zeitschrift am Kiosk. Doch für ein solch millionenschweres Projekt, wie es der Condé Nast Verlag in Angriff genommen hat, reicht das offenbar nicht aus. Seit Wochen halten sich die Spekulationen im Raum, der Verlag plane eine Neuausrichtung des Titels. Laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" vom vergangenen Wochenende könnten die Veränderungen über leichte Layout-Korrekturen auf einzelnen Seiten weit hinaus gehen.

Auch wenn der Verlag immer wieder anderes beteuert, dürfte man mit den Abverkäufen wohl nur halbwegs zufrieden sein. Zwar liege man mit den derzeit rund 120.000 verkauften Ausgaben im Plan, betonte der Verlag bei einer Veranstaltung nach dem ersten Vierteljahr, doch der Aufwand, den der Condé Nast mit dem Projekt unternimmt, sollte wohl etwas mehr einbringen.
 
Der Start des Blattes verlief sehr ambitioniert. Man wollte zur neuen Pflicht-Lektüre für die Leistungselite aufsteigen. Doch die Relevanz der sehr gut gemachten Zeitschrift hielt sich in Grenzen. Bis heute hat es das Blatt, das im Wochenturnus erscheint, nicht geschafft, wöchentliche Aktualität zu erreichen.

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Da soll laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" wohl der Ansatzpunkt für die Neugestaltung der Zeitschrift werden. Demnach soll Margit Mayer, Chefredakteurin der Condé Nast-Zeitschrift "Architectual Digest" ("AD") an einer monatlichen Version der Hochglanz-Illustrierten arbeiten. Laut Bericht könnte diese neue Ausgabe die bisherige deutsche "Vanity Fair" ersetzen, sollten die Werbebuchungen im Herbst weiterhin so deutlich unter dem Plan liegen, wie bislang. Vom Verlag werden die Pläne indes dementiert.

Sollte die Umstellung im Herbst tatsächlich erfolgen, würde sich die "Vanity Fair" stärker an ihr Mutterblatt in den USA anlehnen. Auch dort ist die Zeitschrift nur alle vier Wochen zu haben und verfügt über hohe journalistische Relevanz. So waren in der Zeitschrift die ersten Fotos vom Nachwuchs der Familie Tom Cruise/Katie Holmes zu sehen, aber auch den Klar-Namen des Informanten "Deep Throat" im Watergate-Skandal las man zuerst bei "Vanity Fair".