
"Auch ohne den Rückzug würde ich nie zögern, Georg Kofler als einen genialen Fernsehmacher zu bezeichnen", sagt Medienexperte Jo Groebel gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de über den scheidenden Premiere-Boss. "Er verkörpert wie kaum ein anderer den Mut zum Risiko, verbunden mit dem brennenden Interesse für sein Sujet, sowie exzellentem strategischem und taktischem Denken", so Groebel weiter.
Kofler hat die private Fernsehlandschaft maßgeblich mitgeprägt. Dabei startete er seine Bilderbuch-Karriere im Jahr 1985 ausgerechnet beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Österreich - dem ORF. Ein knappes Jahr war er dort Referent des Intendanten, bevor er schließlich zur Kirch-Gruppe ging.
Nach ersten Stationen in der Produktion wurde er dort Büroleiter des Medienmoguls Leo Kirch und schließlich 1988 Geschäftsführer des schwächelnden Senders Eureka TV, den Kofler als ProSieben ab 1989 zu neuer Blüte brachte. Schließlich war er es auch, der ProSieben 1997 an die Börse brachte. Er gründete mit H.O.T. - später HSE 24 - den ersten deutschen Teleshoppingsender und brachte den Kabelkanal - später Kabel eins - und N 24 an den Start. Schließlich übernahm er 2002 die Führung des Bezahlsenders Premiere, den er von da an auf Erfolgskurs brachte. Fast schon gebetsmühlenartig beschwor er von da an den großen Durchbruch für das Bezahlfernsehen, der noch einige Jahre auf sich warten lassen sollte.
Mit dem Börsengang von Premiere im Jahr 2005 kamen in der Öffentlichkeit Zweifel auf: Kann ein das Unternehmen dieser Größenordnung, das auf flüchtige Größen wie Fußball-Rechte geradezu angewiesen ist, den Anlegern die nötige Sicherheit geben? Der tatsächliche Verlust der Bundesliga-Rechte in der Saison 2006/2007 schien zum Desaster zu geraten. Die Aktie fiel ab, das Image war angeknackst,. Kofler hatte sich mit einer Mischung aus viel Geld in der einen und Forderungen an die Bundesliga in der anderen Hand verzockt und wurde danach dennoch nicht müde, zu betonen, dass es noch eine zweite Halbzeit geben werde.
Zu hoch hatte der Macher gepokert. Er bot zwar mehr Geld, wollte dafür allerdings die "Sportschau" der ARD auf einen späteren Sendeplatz verbannt wissen. Ein Konzept, das der Bundesliga nicht gefiel. Der neue Anbieter Arena - eine Tochter des Kabelkonzerns Unity Media - bekam Ende 2005 den Zuschlag. Eine ganze Spielzeit lang hielt er durch.
Auch in dieser Niederlage versprühte der gebürtige Südtiroler Kofler stets die Botschaft, mit Premiere als Gewinner dazustehen. Mit einer Kooperation mit T-Online, die die Rechte für die Übertragung der Spiele im Internet hält, wähnte er sich, trotz scharfer Kritik, zurück in der ersten Liga. Doch diese Hintertür blieb verschlossen. Premiere produzierte die Live-Übertragungen lediglich für eine Hand voll Zuschauer.
Zwischenzeitlich konnte sich Premiere mit Konkurrent Arena, der Kofler die Fußball-Rechte wegschnappte auf eine Kooperation einigen. Premiere hatte, was Arena fehlte: Die nötige technische Reichweite. Nachdem nun das Bundeskartellamt die Kooperation in der Distribution der Sport-Programme kritisiert hatte, konnte Kofler Arena in die Knie zwingen und so ist die Bundesliga nun wieder "zu Hause", wie Kofler in der dazugehörigen Werbekampagne verkündet. Ein guter Zeitpunkt zu gehen. Zwar hatte Kofler immer wieder bekräftigt, weiterhin an Premiere zu glauben. Doch bereits als er sich im Februar von einem umfangreichen Aktienpaket seines Senders trennte, kamen erste Rückzugs-Gerüchte auf, die der Manager flugs dementierte.
Nun geht er - früher als vorgesehen - tatsächlich von Bord. Sein Vertrag, der noch bis Herbst 2009 laufen sollte, wurde am Wochenende auf seinen Wunsch hin aufgelöst. Das Schiff Premiere ist wohl nicht vom Sinken bedroht. Die Börse jedoch reagierte nervös auf Koflers Rückzug. Am Montag gab der Premiere-Kurs leicht nach.
Goldene Zeiten stehen für Premiere in den kommenden Monaten wohl nicht an. Der Rechtepoker um die kommenden Bundesliga-Spielzeiten hat noch nicht begonnen und zu viel ist derzeit im Fluss, als dass sich jetzt schon sagen ließe, ob es Premiere gelingen wird, die Sportschau wie gewünscht von ihrem angestammten Sendeplatz zu verdrängen, und ob nicht im Laufe des kommenden Jahres ein neuer Konkurrent auftaucht.
Die Frage, ob die Rückkehr der Fußball-Bundesliga in dieser Saison, die Premiere teuer bezahlt, neben dem Image-Effekt auch ein finanzieller Erfolg wird, lässt sich derzeit nur äußerst vage beantworten. Anlegerschützer sind hier eher skeptisch. Fest steht nur: Kofler geht und meint es wohl ernst. Wenn man künftig etwas originelles zum Thema Medien hören möchte, solle man seine Frau, Christiane zu Salm, fragen, sagte er in der "FAZ".
Zwischenzeitlich konnte sich Premiere mit Konkurrent Arena, der Kofler die Fußball-Rechte wegschnappte auf eine Kooperation einigen. Premiere hatte, was Arena fehlte: Die nötige technische Reichweite. Nachdem nun das Bundeskartellamt die Kooperation in der Distribution der Sport-Programme kritisiert hatte, konnte Kofler Arena in die Knie zwingen und so ist die Bundesliga nun wieder "zu Hause", wie Kofler in der dazugehörigen Werbekampagne verkündet. Ein guter Zeitpunkt zu gehen. Zwar hatte Kofler immer wieder bekräftigt, weiterhin an Premiere zu glauben. Doch bereits als er sich im Februar von einem umfangreichen Aktienpaket seines Senders trennte, kamen erste Rückzugs-Gerüchte auf, die der Manager flugs dementierte.
Nun geht er - früher als vorgesehen - tatsächlich von Bord. Sein Vertrag, der noch bis Herbst 2009 laufen sollte, wurde am Wochenende auf seinen Wunsch hin aufgelöst. Das Schiff Premiere ist wohl nicht vom Sinken bedroht. Die Börse jedoch reagierte nervös auf Koflers Rückzug. Am Montag gab der Premiere-Kurs leicht nach.
Goldene Zeiten stehen für Premiere in den kommenden Monaten wohl nicht an. Der Rechtepoker um die kommenden Bundesliga-Spielzeiten hat noch nicht begonnen und zu viel ist derzeit im Fluss, als dass sich jetzt schon sagen ließe, ob es Premiere gelingen wird, die Sportschau wie gewünscht von ihrem angestammten Sendeplatz zu verdrängen, und ob nicht im Laufe des kommenden Jahres ein neuer Konkurrent auftaucht.
Die Frage, ob die Rückkehr der Fußball-Bundesliga in dieser Saison, die Premiere teuer bezahlt, neben dem Image-Effekt auch ein finanzieller Erfolg wird, lässt sich derzeit nur äußerst vage beantworten. Anlegerschützer sind hier eher skeptisch. Fest steht nur: Kofler geht und meint es wohl ernst. Wenn man künftig etwas originelles zum Thema Medien hören möchte, solle man seine Frau, Christiane zu Salm, fragen, sagte er in der "FAZ".
Wohin sich Premiere im Pay-TV-Markt, der Dank Digitalisierung allmählich auch über Premiere hinaus in Gang kommt und zum Massengeschäft werden könnte, entwickeln wird, ist unklar. Klar ist hingegen, dass der jetztige Zeitpunkt für Kofler der richtige zu einem Ausstieg sein dürfte. So bleibt er als der Macher in Erinnerung, der die Bundesliga verzockt und zurückgeholt hat. Was daraus wird ist nicht mehr sein Beritt.