Foto: PremiereMarcel Reif, Chefkommentator für die Fußball-Übertragungen beim Bezahlsender Premiere sieht die Diskussion um den Sendebeginn der ARD-"Sportschau", die Premiere-Chef Georg Kofler jüngst erneut entfachte, eher nüchtern. "Seit ich angefangen habe zu rechnen, treten emotionale Gründe in den Hintergrund", sagte Reif im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". "Es gibt eine einfache Rechnung: Wie viel Geld wollen die Vereine haben? Sie wollen sehr viel Geld haben", führt Reif dort weiter aus.

Diese Forderungen ließen sich heruntebrechen auf eine Mindestzahl an Abonnenten, die der Sender haben müsse, was sich wiederum auf den Abopreis auswirke. "Ich möchte, dass nüchtern gerechnet wird: beim FC Bayern, bei allen, die sich jetzt äußern", sagte Reif und forderte die Beteiligten auf, statt "mit dem Herzen" "mit dem Verstand" dabei zu sein.
 
 
Auch im vergangenen Jahr, als die Rechte für die Live-Übertragung im Pay-TV bei Arena lagen, hat Premiere eine ausführliche Berichterstattung zu den Spielen der ersten Fußball-Bundesliga abgeliefert. Allerdings für einen kleinen Zuschauerkreis. Knapp 50 Abonnenten sollen zu Beginn des Angebots, das Premiere mit der Deutschen Telekom als IPTV realisiert hat, dabei gewesen sein.

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Zwar habe die Kollegen zu Weilen auch ein wenig Häme verfolgt, doch bei Spielern und Vereinen habe man einen guten Stand gehabt. "Es gab auch zunächst ein paar Sprüchlein für uns, aber bald zeigte sich, dass Premiere etwas aufgebaut hat. Es gab niemanden, der sagte: Was wollen wir mit eurem Kasperltheater", so Reif. Auch über die Konkurrenz soll es negative Äußerungen gegeben haben, die Reif allerdings nicht weitertragen wolle.

Laut Reif wolle Premiere-Chef Kofler künftig flexibler verhandeln. "Der Mann hat meinen Respekt. Das ist ein Zeichen von Größe. Der Mann sieht, was war und zieht seine Schlüsse daraus", so Marcel Reif in der "SZ".