Foto: PhotocaseWie der NDR am Montag mitteilte, hat die Affäre um die in der vergangenen Woche geschasste Fernsehfilm-Chefin Doris Heinze größere Ausmaße, als bislang angenommen. Heinze wurde in der vergangenen Woche vom NDR sudpendiert, da sie Drehbücher, die ihr Ehemann unter dem Pseudonym Niklas Becker verfasst haben soll, für den NDR realisieren ließ und ihrem Mann so Vorteile unter Ausnutzung ihrer beruflichen Position verschafft haben soll. Von fünf Büchern, die unter dem Namen Becker geschrieben wurden, sind vier von der AllMedia für den NDR realisiert worden.

Nun haben sich laut NDR konkrete Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Heinze selbst unter Pseudonym zwei Drehbücher und ein Treatment für den Sender entwickelt haben soll, ohne ihre Urheberschaft anzugeben. Hätte Heinze angegeben, dass die Stoffe von ihr stammten, so wäre das Honorat geringer ausgefallen. Dadurch sei dem NDR ein materieller Schaden entstanden.
 

 

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Mit Blick auf eine voraussichtlichen arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung und die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit den Vorgängen bittet der NDR um Geduld, bis man sich voll umfänglich zur Sache äußern könne. Man müsse sich zu diesem Zeitpunkt auf "belegbare Erkenntnisse" beschränken. "Transparenz ist uns wichtig. Gleichzeitig dürfen laufende Ermittlungen nicht beeinträchtigt werden", so Sendersprecher Martin Gartzke. Nach Abschluss der Untersuchungen wolle man vollumfänglich über den Sachverhalt informieren.