Nach dem Abbruch der Verhandlungen über eine mögliche Sublizenzierung der Olympia-Rechte haben sich inzwischen auch ARD und ZDF zu Wort gemeldet. Gescheitert sind die Verhandlungen letztlich am Geld. "Wir sind Discovery bis an unsere Schmerzgrenze entgegengekommen", erklärte ZDF-Intendant Thomas Bellut, der sich enttäuscht zeigte von der Entscheidung, die Olympischen Spiele künftig exklusiv bei Eurosport zu zeigen.

"Sehr gerne hätten wir dieses besondere sportliche Großereignis auch weiterhin mit all unserem über Jahrzehnte aufgebauten Knowhow und unserer Kompetenz live und umfassend übertragen", so Bellut. BR-Intendant Ulrich Wilhelm, der zugleich als Sportrechte-Intendant der ARD fungiert, äußerte sich ähnlich und verwies darauf, "zu wirtschaftlichem Umgang mit Beitragsgeldern verpflichtet" zu sein. "Lange und sehr intensiv" habe man sich mit konkreten Angeboten um die Einräumung von Sublizenzrechten bemüht. "Wir müssen aber erkennen, dass die Forderungen von Discovery bei Weitem über dem liegen, was von uns verantwortet werden kann."

Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Discovery geschätzte 150 Millionen Euro für die Sublizenzen der Winterspiele 2018 und der Sommerspiele 2020 verlangt haben. ARD und ZDF wollten dafür jedoch maximal 100 Millionen Euro ausgeben, heißt es. Dass Discovery nun gleich bis 2024 entschieden hat, die Spiele selbst zu übertragen, überrascht dann aber doch. Die öffentlich-rechtlichen Sender zeigen sich indes weiter gesprächsbereit. "Sollte Discovery seine Haltung ändern, steht unsere Tür selbstverständlich offen", erklärte ARD-Mann Ulrich Wilhelm. Von Seiten des ZDF hieß es, dass man "jederzeit bereit" sei, die Gespräche fortzusetzen - freilich sofern Discovery seine Entscheidung nochmals überdenken will.

Die olympischen Sportarten sollen aber auch künftig "mit spannenden Großereignissen in unseren Programmen stark vertreten sein", sagte Wilhelm und verwies auf die European Championships, die insgesamt sieben Europameisterschaften in olympischen Sportarten umfassen und zeitgleich im Sommer 2018 in Berlin und Glasgow ausgetragen werden.

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