Der letzte Anrufer war Klaus, ein 54-Jähriger, der in seiner Zeit als LKW-Fahrer nachts stets "Domian" hörte. Über 20.000 Gespräche hatte Jürgen Domian zuvor in mehr als 20 Jahren geführt - doch in der Nacht von Freitag auf Samstag machte er tatsächlich Schluss, so wie er es vor über eineinhalb Jahren angekündigt hatte. Um 1:53 Uhr und 48 Sekunden setzte der Moderator zur Verabschiedung an und bedankte sich bei seinem Team für Zuverlässigkeit, Engagement und Menschlichkeit in all den Jahren, aber auch bei seinem Publikum.

"Die Zeit mit euch war groß", sagte Domian an all jene gerichtet, die dem nächtlichen Telefon-Talk über so viele Jahre hinweg die Treue hielten, und zitierte schließlich Trude Herr mit den Worten: "Niemals geht man so ganz". Zu den Klängen von Jeff Buckleys "Halleluja" sah man schließlich, wie Domian die Wände im Hintergrund verschob, sodass sein Team hinter einer Glasscheibe zum Vorschein kam.

Ruhig und wohl auch nachdenklich packte Domian daraufhin seine Sachen, nahm den weißen Hirsch mit, der über all die Jahre hinweg zum Maskottchen des Formats wurde, und machte das Licht aus. "Danke, Jürgen", schrieb seine Mannschaft noch, ehe um 2 Uhr ein echtes Stück Fernseh- und Radiogeschichte sein Ende nahm. Ein stiller Abschied also, der wohl so manchen Fan des Formats noch einmal zu Tränen rührte.

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Jürgen Domians Abschied im Wortlaut:

"Jetzt ist die Zeit des Abschiednehmens gekommen. Nach fast 22 Jahren endet die Sendung 'Domian' in wenigen Minuten für immer. Ich möchte mich sehr herzlich bedanken bei meinem Team, bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Danke für euer Engagement, danke für eure Zuverlässigkeit und danke für eure Menschlichkeit. Und ich möchte mich natürlich sehr bei euch bedanken, meinem Publikum – den Zuschauern, Zuhörern und den Anrufern. Vielen Dank für euer Vertrauen und vielen Dank für eure Treue. Die Zeit mit euch war groß. Ich wünsche euch für euer Leben Glück und Gutes. Und ich kann sagen, was ich hier in dieser Sendung gelernt habe in all diesen vielen Jahren: Das ist Demut – und dafür lerne ich sehr. Wie sagte es die wunderbare Trude Herr es so schön: Niemals geht man so ganz. Auf Wiederhören und auf Wiedersehen. Euer Jürgen Domian."

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